Gespräche wieder aufgenommen

EU-Handelskommissar Maroš Šefčovič und sein australischer Amtskollege Don Farrell haben sich in Malaysia über gemeinsame Prioritäten für die Weiterentwicklung ihrer Handelsbeziehungen ausgetauscht. Das teilte Šefčovič am Donnerstag (25.9.) auf der Plattform X mit.

Medienberichten zufolge will Šefčovič noch im Oktober nach Australien reisen, um die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen zwischen Australien und der Europäischen Union fortzusetzen. Der australische Bauernverband (NFF) begrüßte am Montag (30.9.) die Verhandlungen im Grundsatz, betonte aber, dass ein verbesserter Marktzugang für die australische Landwirtschaft ein entscheidendes Kriterium für jedwedes Abkommen bleiben müsse. Die Verhandlungen böten der EU die Gelegenheit, ihren Forderungen nach einem liberalisierten Handel Taten folgen zu lassen.

Dem NFF zufolge war beim letzten Versuch, ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und Australien auszuhandeln, das Angebot der Europäer schlichtweg „nicht gut genug“. Die australische Regierung habe durch ihre Ablehnung der vorgelegten Bedingungen ein Beispiel für Prinzipientreue gegeben. Notwendig sei deshalb jetzt ein besseres Angebot als 2023.

Das Australische Amt für die Land- und Rohstoffwirtschaft (ABARES) beziffert den Wert der für 2025/26 im eigenen Land erwarteten landwirtschaftlichen Produktion auf 94,7 Mrd. australischen Dollar, was umgerechnet etwa 53,4 Mrd. Euro entspricht und ein Allzeithoch wäre. Treiber der Entwicklung ist aktuell die Tierhaltung, da die prognostizierten höheren Inlandspreise den erwarteten Rückgang der Produktionsmengen voraussichtlich mehr als ausgleichen. Im Gegensatz dazu dürfte der Produktionswert der pflanzlichen Erzeugung im Jahresvergleich zurückgehen, da niedrigere Inlandspreise den vorhergesagten geringen Anstieg des Produktionsvolumens 2025/26 absehbar überkompensieren werden.

Aber auch die Entwicklungen auf dem europäischen Markt sind für die Aussichten der Landwirtschaft „Down Under“ relevant. So geht man bei ABARES davon aus, dass rückläufige EU-Fallzahlen bei der Blauzungenkrankheit zu wieder größeren Milchproduktexporten aus der Europäischen Union führen könnten, was zu Preisdruck am Weltmarkt für Milchprodukte führen würde. AgE (01.10.2025)