Monat: Oktober 2025

„Schweinsbraten gehört zu Österreich“ – Bauernbund kontert Veggie-Debatte

Eine gesunde Schuljause ist das beste Fundament für den Schulunterricht. Darum sollte das Angebot am Schulbuffet ausgewogen sein. Auch Schweinefleisch darf nicht fehlen, heißt es aus dem Landwirtschaftsministerium.

Eine Reihe an politischen Themenfeldern, wie Sicherheit, die schwächelnde Konjunktur oder Gesundheit, beschäftigen unsere Gesellschaft. Der Verbraucherschutz stand zuletzt im EU-Parlament auf der Tagesordnung. Céline Imart (EVP) brachte mit ihrem Antrag über ein Bezeichnungsverbot für fleischähnliche Produkte, die eigentlich aus rein pflanzlichem Ursprung sind, den „Veggieburger“ aufs tagespolitische Tapet.

Demnach sollte zubereitetes Tofu nicht als Steak bezeichnet werden, weil für Verbraucher ein Verwechslungsrisiko bestünde. Der Vorschlag stößt bei anderen Abgeordneten „sauer“ auf. Von Symbolpolitik oder reinem „Würstlpopulismus“, laut Neos, war die Rede. Wie MEP Alexander Bernhuber (ÖVP) mitteilte, gehe es ihm um die Bezeichnung der tierischen Herkunft, wie zum Beispiel „Veggie-Chicken-Nugget“, und nicht um die Zubereitungs- oder Verarbeitungsweise.

Die Debatte in Straßburg um das Thema „Fleisch“ zieht weite Kreise – sogar bis in die „Schnitzelhauptstadt“ Wien. Unter anderen nahm die Direktorin des Österreichischen Bauernbunds, Corinna Scharzenberger, den Ball auf, um auf Missstände im Schulsystem aufmerksam zu machen. „Der Schweinsbraten gehört zu Österreich wie die Füllfeder ins Federpennal“, sagte Scharzenberger via Instagram. Deshalb dürfe Schweinefleisch von den Speiseplänen an unseren Schulen nicht verschwinden. Um ihrer Argumentation mehr Ausdruck zu verleihen, wurde dabei auch auf einige Kommentare besorgter Menschen Bezug genommen. So ist im Bauernbundvideo zum Beispiel der Satz zu lesen: „Selbst der Klassenvorstand redet schon, dass es eh gut ist, weil Schweinefleisch ungesund ist.“

„Schweinefleisch darf nicht stillschweigend aus den Kantinen verschwinden“, warnte Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) davor, dass der Rückgang des Schweinefleischkonsums längst mehr als ein kurzlebiger Ernährungstrend ist. Für Totschnig hört der Spaß auf, wenn in Schulen und in einem Kindergarten Schweinefleisch Schritt für Schritt von den Speiseplänen verschwindet. Dabei nimmt er dezidiert auf die Bildungseinrichtungen in Wien Bezug.

Vom Ministerium heißt es, dass in der Praxis viele Schulen Schweinefleisch gar nicht mehr auf der Menükarte haben. Grund dafür ist nicht etwa der Grund der Nachhaltigkeit, sondern falsch verstandene Toleranz. Der Landwirtschaftsminister fordert ein klares Bekenntnis zu unserer Esskultur und erklärte: „Die Vielfalt auf unseren Speiseplänen muss erhalten bleiben – und dazu gehört auch Schweinefleisch. Die Schülerinnen und Schüler wollen und sollen selbst entscheiden. Was wir nicht brauchen, sind stille Verbote durch die Hintertür.“

Für die Verpflegungssituation an einer durchschnittlichen österreichischen Schule oder Kindergarten besteht Verbesserungsbedarf. Darauf macht die Initiative „Zukunft Essen“ aufmerksam und verteilt schlechte Noten für unser Schulwesen. So gebe es in Österreich keine flächendeckende Verfügbarkeit einer kostenfreien, gesundheitsfördernden Mahlzeit pro Tag. Bundesweit haben demnach rund 140.000 Kinder und Jugendliche keine Möglichkeit, in der Schule ein Mittagessen zu konsumieren. Mit dem steigenden Bedarf an Ganztagsschulen steigt auch der Bedarf an einer Mittagsverpflegung, die vielerorts mangelhaft ist. Außerdem werden an rund zwei Dritteln der Schulen mit Mittagstisch die Speisepläne nicht auf eine gesundheitliche Gestaltung kontrolliert. Laut „Zukunft Essen“ sind zurzeit in Österreich nur 36 % der Schulen mit Mittagstisch als gesundheitsförderlich ausgezeichnet. Auch Politiker haben Hausaufgaben zu machen, ist auf der Webseite der Initiative zu lesen.

Bereits im Jahr 2010 hat die österreichische Regierung den Aktionsplan zur nachhaltigen öffentlichen Beschaffung beschlossen. Dabei wurden auch Qualitätsanforderungen an Lebensmittel, wie etwa Bioanteil, Regionalität und Tierwohl, sowie Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung festgelegt. Das Gesundheitsministerium hat diesbezüglich einen „Leitfaden Schulbuffet“ erarbeitet, der sich an die Betreiber richtet. Dieser soll als Wegweiser bei der Gestaltung eines ausgewogenen und schmackhaften Jausenangebots dienen. Für die Umsetzung in den Schulen sind die jeweiligen Gemeinden zuständig. von Arthur Riegler

Händler bewerten ihre Traktorenlieferanten

Landmaschinenhändler warten gespannt auf die Resultate des Händlerzufriedenheitsbarometers, das vom LandBauTechnik-Bundesverband e.V. erstellt wird. Die Resultate wurden kürzlich veröffentlicht.

Insgesamt wurden die Vertragshändler aufgefordert, ihre Fabrikate in 15 Kategorien zu bewerten. Von den elf analysierten Fabrikaten konnten sich sieben über verbesserte Resultate im Vergleich zur vorherigen Umfrage freuen, während vier schlechter abschnitten. Die Resultate wurden von Präsident Karl Josef Duffner, Vizepräsident Dr. Marcus Bertelsmeier, Hauptgeschäftsführer Dr. Michael Oelck und Ulrich Beckschulte aus der Essener Geschäftsstelle an die Hersteller übergeben.

Es gab auch einen Vergleich über die Neuheiten auf der Agritechnica, darunter Case, Fendt, Claas und weitere. Im Jahresvergleich hat sich die Zufriedenheit der Landmaschinen-Fachbetriebe mit ihren Traktorenlieferanten leicht erhöht. Allerdings gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Fabrikaten.

Das Händlerzufriedenheitsbarometer, das von der FIS-Stelle im LandBauTechnik-Bundesverband e.V. erstellt wird, umfasst 62 Themen in 13 Kategorien wie Image, Traktorenvertrieb, Ersatzteilwesen, Werbung, Schulungswesen und Finanzierung. Es zeigt, dass viele bedeutende Lieferanten im Vergleich zum Vor-Corona-Ergebnis an Zuspruch verloren haben.

Die DSI-Traktoren Umfrage wird auch in zehn weiteren europäischen Ländern durchgeführt, gemanagt vom europäischen Branchen-Dachverband CLIMMAR. Etwa 1.000 Händlerkollegen in ganz Europa werden befragt, um ein belastbares Meinungsbild zu erhalten. Das europäische Gesamtergebnis wird auf dem CLIMMAR-Kongress im Oktober präsentiert.

ie Landmaschinenhändler bewerten ihre Traktorenlieferanten und die Zufriedenheit steigt insgesamt leicht an. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Resultate in Zukunft entwickeln werden.

Bauerneinkommen es geht bergab: Kein Grund zum Jubeln für Landwirte

Der Grüne Bericht für das Jahr 2024 liegt vor: Die Einkommen der Landwirte steigen kaum. Vor allem die Unterschiede in den Bundesländern sind gravierend.

Einkommen stiegen 2024 leicht, nominell um 4 %, real aber nur um 0,6 %.

Schweinehalter verzeichneten Einkommensrückgänge von rund 8 %, im Ackerbau lag das Minus sogar bei 14 %.

Die regionalen Unterschiede sind drastisch: Oberösterreich und Salzburg melden Rückgänge beim Einkommen.

2025 wird vor allem für Marktfruchtbetriebe herausfordernd.

„Die Kosten laufen uns davon“, erklärt ein Schweinebauer aus Niederösterreich. Auf die Einkünfte vom Vorjahr angesprochen, hat er nicht viel Positives zu berichten: „Der Schweinepreis war zwar nicht schlecht, aber auch das Futter hat viel gekostet und die sonstigen Ausgaben für Betriebsmittel und Dünger sind massiv gestiegen“, erklärt er. Das Minus von 8 % bei den Schweinebauern 2024 im Grünen Bericht könne er unterschreiben.

Im Schnitt sind die Einkommen der Bauern um rund 4 % im Jahr 2024 im Vergleich zu 2023 gestiegen. So der Tenor bei der Präsentation des Grünen Berichts. „Wesentlichster Faktor für die Ergebnisse von 2024 waren die höheren öffentlichen Gelder durch das Impulsprogramm für die Landwirtschaft, die gestiegenen Erzeugerpreise für Rinder sowie die höheren Erträge aus der Direktvermarktung“, erklärt LBG-Experte für Agrarökonomie Franz Fensl. Doch von Jubelstimmung unter den Bauern kann keine Rede sein. „Der Nettounternehmensgewinn je nichtentlohnter Arbeitskraft erhöhte sich nominell um 4 % bzw. real um 0,6 %“, heißt es im Grünen Bericht.

Mit Blick auf den realen Verlust bei den Einkommen der Bauern im Jahr 2023 von 29,1 %, wird die Lage noch dramatischer. Denn das Plus beim Einkommen ist zum Großteil den um 8 % erhöhten ÖPUL-Zahlungen und der Ausgleichszulage zu verdanken. Das Einkommen der Landwirte liegt somit auf dem Niveau von 2020.

Oberösterreich als eines der größten Agrarbundesländer verzeichnet im Schnitt einen Einkommensverlust von 7 %. Der sei vor allem auf die Strukturen im Land zurückzuführen. Da es viele Haupterwerbsbetriebe mit Veredelung gibt, hätten die Erhöhungen bei der Förderung weniger Wirkung gezeigt. „2024 mussten die bäuerlichen Betriebe in Oberösterreich Einkommensrückgänge hinnehmen, vor allem durch sinkende Erzeugerpreise und witterungsbedingte Ausfälle im Ackerbau.

Absolut liegen die Einkommensergebnisse aufgrund des höheren Anteils an Haupterwerbsbetrieben nach wie vor über dem österreichweiten Durchschnitt, allerdings mit deutlichen regionalen Unterschieden: Während das Innviertel Zuwächse verzeichnen konnte, mussten Regionen wie Steyr, Kirchdorf und das Traunviertel starke Rückgänge hinnehmen“, sagt der Präsident der LK-Oberösterreich Franz Waldenberger.

Ähnlich ist die Lage in Salzburg, hier liegt der Einkommensrückgwng bei 14 %. Laut Grünem Bericht sind die Gründe auf den gestiegenen Aufwand (+10 %) zurückzuführen. Höhere Sachaufwendungen für die Tierhaltung (+13 %), Abschreibungen (+5 %) und Fremdkapitalzinsen (+26 %) waren die Hauptgründe.

Für 2025 sind die Aussichten je nach Produktionssparte sehr unterschiedlich. „Positiv sind die Aussichten für Veredelungs- und Futterbaubetriebe, weiterhin schwierig für die Marktfruchtbetriebe“, meint Waldenberger. Die Ergebnisse werden nächstes Jahr im Grünen Bericht zu lesen sein. Für die Bauern wird auch dieses Jahr keines zum Durchschnaufen – so viel scheint bereits jetzt gewiss. von Roland Pittner

Keine Rinder aus Brasilien? So will EU Landwirte vor Mercosur schützen

Bei sensiblen Produkten wie Rindfleisch oder Zucker kann Brüssel den Marktzugang aussetzen. Folgen sind geringer als befürchtet.

Das Mercosurabkommen bleibt ein Reizthema für viele Landwirte. Sie fürchten, bald mit billigerem Rindfleisch oder Zucker aus Südamerika konkurrieren zu müssen, während sie selbst in der EU deutlich höhere Produktionsstandards als die südamerikanischen Kollegen erfüllen müssen.

Seit dem Abschluss des Abkommens vor knapp einem Jahr versichern hochrangige EU-Beamte immer wieder, dass auch beim Mercosurabkommen keine Agrarprodukte zu niedrigeren Standards in die EU eingeführte werden dürfen.

Nun hat die EU-Kommission weitere Schutzmaßnahmen vorgelegt. Dabei geht es um mögliche Preiseinbrüche für sensible Agrarprodukte wie Rindfleisch, Zucker oder Biodiesel. Ein Gesetzesentwurf dazu soll nun die vorgesehenen bilateralen Schutzklauseln in verbindliches EU-Recht überführen. Ihm müssen noch Rat und EU-Parlament zustimmen.

So ist vereinbart, dass Brüssel den zollermäßigten bzw. zollbefreiten Marktzugang für die Mercosur-Staaten vorübergehend aussetzen kann. So will die EU sensible europäische Agrarprodukte vor übermäßigen Importen schützen. Auf einer Liste sind 23 Produkte eingetragen, unter anderem Rind-, Geflügel- und Schweinefleisch, verschiedene Milchprodukte, Reis, Mais und Maisprodukte, Honig, Eier, Knoblauch, Spirituosen, Zucker, Ethanol und Biodiesel.

Für diese Erzeugnisse soll die Kommission dem Rat und dem EU-Parlament alle sechs Monate einen Bericht vorlegen, in dem sie die Auswirkungen der Importe auf die EU-Märkte bewertet werden. So sollen Risiken frühzeitig erkannt und rasch Gegenmaßnahmen eingeleitet werden können. EU-Agrarkommissar Christophe Hansen hatte angekündigt, rund 1 Mrd. e an Soforthilfe bereitstellen zu wollen, falls durch Mercosur zu Marktkrisen ausgelöst würden

Berücksichtigt man in der Simulation auch die gesamtwirtschaftlich positiven Effekte des Freihandelsabkommens, könnte gemäß der Studie am Ende nicht nur der Agrar- und Ernährungssektor, sondern auch die Rinderbranche profitieren. Die EU-Wirtschaft gewinnt insbesondere dadurch, dass die Mercosur-Staaten ihre bislang hohen Zölle auf Industriegüter senken.

Die erwarteten Exportzuwächse nach Südamerika dürften in der EU zu entsprechenden Einkommenssteigerungen führen, insbesondere durch einen Zuwachs an Arbeitsplätzen. Dadurch dürfte wiederum der Konsum von Rindfleisch und anderen Agrarprodukten angekurbelt werden. Insgesamt könnte der Effekt auf das Einkommen des Agrar- und Ernährungssektors mit einem Plus von 0,11 % positiv sein, während für die Rinderbranche immerhin ein geringes Wachstum von 0,02 % zu erwarten wäre, heißt es in der Studie.

Den Autoren zufolge haben die geringeren Produktionsstandards im Mercosur-Block keine Auswirkungen. Diese seien zwar durchaus ein Kostenvorteil für südamerikanische Rinderhalter. Der Effekt sei jedoch irrelevant, da die zusätzlich möglichen Importe durch die vereinbarten Zollkontingente gedeckelt seien. von Josef Koch / AgE

Na Endlich : EU-Parlament verbietet Bezeichnung „Veggie-Wurst“ und „Veggie-Burger“

Das Europäische Parlament hat eine Entscheidung getroffen, die in der Lebensmittelbranche für Diskussionen sorgt. Künftig sollen Begriffe wie „Wurst“, „Steak“ oder „Burger“ ausschließlich für Produkte aus tierischer Herkunft verwendet werden dürfen. Damit wird die Verwendung solcher Bezeichnungen für pflanzliche Alternativen untersagt. Ziel ist es, eine klare Trennung zwischen tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln zu schaffen und Missverständnisse bei Verbrauchern zu vermeiden.

Das geplante Verbot betrifft Bezeichnungen, die bislang häufig für vegane oder vegetarische Ersatzprodukte verwendet wurden – etwa „Veggie-Wurst“ oder „Soja-Burger“. Der Beschluss des Parlaments muss nun noch von den 27 EU-Mitgliedstaaten bestätigt werden, bevor er in Kraft treten kann. Die Entscheidung folgt einem langjährigen Streit über die Kennzeichnung pflanzlicher Produkte, der bereits seit mehreren Jahren auf europäischer Ebene geführt wird.

Im Vorfeld hatten sich Unternehmen, Verbände und Verbraucherschützer deutlich positioniert. Mehr als 20 Unternehmen, darunter bekannte Marken wie Aldi Süd, Lidl, Burger King, Beyond Meat und Rügenwalder Mühle, wandten sich in einem offenen Schreiben gegen das Verbot. Sie befürchten, dass die Neuregelung für Verunsicherung sorgen und den Absatz pflanzlicher Produkte beeinträchtigen könnte. Auch Organisationen wie Foodwatch kritisierten den Beschluss und warnten vor einer unnötigen Einschränkung der Wahlfreiheit für Verbraucher.

Unterstützung erhält das Verbot hingegen von mehreren politischen Gruppen und landwirtschaftlichen Organisationen. Die Europäische Volkspartei (EVP) und deutsche Politiker wie Bundeskanzler Friedrich Merz sowie Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer befürworten die Entscheidung. Sie argumentieren, dass traditionelle Bezeichnungen wie „Wurst“ und „Schnitzel“ eindeutig mit tierischen Erzeugnissen verbunden seien und diesen Schutz verdient hätten. Auch der Deutsche Bauernverband (DBV) spricht sich für eine klare Abgrenzung zwischen Fleischprodukten und pflanzlichen Alternativen aus.

Bereits 2025 hatte die EU-Kommission einen ähnlichen Vorschlag zur Regulierung der Produktbezeichnungen unterbreitet. Das Parlament hat diesen nun bestätigt, sodass künftig Begriffe wie „Wurst“, „Steak“ oder „Burger“ nur noch für Produkte aus Fleisch zulässig sind. Nach der Bestätigung im Plenum müssen die endgültigen Formulierungen noch in Verhandlungen zwischen Kommission, Rat und Parlament abgestimmt werden.

Ob sich die Änderung tatsächlich auf das Kaufverhalten auswirkt, bleibt offen. Erfahrungen aus der Diskussion um pflanzliche Milchalternativen zeigen, dass viele Verbraucher auch nach einer Umbenennung weiterhin zu diesen Produkten greifen. Damit dürfte der Markt für pflanzliche Lebensmittel trotz neuer Bezeichnungsvorschriften weiter bestehen bleiben.

Ein Blick nach Frankreich verdeutlicht, wie komplex die rechtliche Lage in diesem Bereich ist. Dort hatte die Regierung bereits 2022 versucht, bestimmte Begriffe für Fleischersatzprodukte zu verbieten. Der Europäische Gerichtshof entschied jedoch, dass nationale Verbote für nicht geschützte Begriffe unzulässig sind, wenn sie den freien Warenverkehr einschränken. Die entsprechenden Dekrete wurden daraufhin aufgehoben.

Mit der aktuellen Entscheidung setzt das Europäische Parlament ein Signal für mehr Transparenz bei Produktkennzeichnungen. Gleichzeitig bleibt offen, ob die neuen Regeln langfristig zu mehr Klarheit oder zu zusätzlicher Verwirrung bei Verbrauchern führen werden. Für die Lebensmittelbranche bedeutet der Beschluss jedenfalls, dass Verpackungen und Marketingstrategien künftig angepasst werden müssen – sowohl für Hersteller pflanzlicher Produkte als auch für die traditionelle Fleischwirtschaft.

Nicht zu Glauben- Der Schweinepreis stürzt dramatisch ab

Der Schweinemarkt kommt unter die Räder. Nach Tagen der Unsicherheit und massivem Druck aus der Schlachtbranche, fallen die Schweinepreise auf den tiefsten Stand seit mehr als drei Jahren.

Die Lage am Schlachtschweinemarkt spitzt sich zu. Das Lebendangebot ist saisonal bedingt umfangreicher. In Kombination mit dem Feiertag führte dies zu Überhängen. Bereits in der vergangenen Woche forderten die großen Schlachtunternehmen einen deutlichen Preisabschlag. Das Grundproblem bleibt jedoch der impulslose Fleischmarkt, der auch durch Preissenkungen bisher nicht in Schwung kommt. Hinzu kommt, dass durch die chinesischen Antidumpingzölle auf EU-Schweinefleisch das Angebot in Europa zugenommen hat. Europaweit stehen die Notierungen seit in Krafttreten der Zölle am 10. September stark unter Druck.

Marktteilnehmer berichten, dass der Lebendhandel im Süden insgesamt etwas besser läuft als im Norden. Insgesamt überwiegt jedoch die Sorge vor einem Schweinestau, den die Erzeugerseite tunlichst vermeiden will. Der Schlachtschweinemarkt gerät deshalb unter Druck und die Notierung verliert am Mittwoch 15 Cent pro kg SG. Ob die geringen Preise den Fleischabsatz jedoch wirklich ankurbeln, bleibt abzuwarten.

USA: Die Erzeugerpreise in Iowa sind auf 1,88 €/kg SG zurückgefallen. Der Dollar hat an Wert gewonnen auf 1,166 $ = 1 €. Die Teilstückpreise entwickeln sich überwiegend abwärts. Die Schlachtzahlen haben noch etwas zugelegt. Die Schlachtgewichte sind unverändert. Die Börsenkurse für den Liefermonat Dezember 2025 sind wieder auf 1,65 €/kg zurückgefallen. Die Tendenz zu hohen Schlachtzahlen wird in der kommenden Zeit anhalten und für Preisdruck sorgen. Das Exportgeschäft mit China und Japan ist rückläufig. Steigende Lieferungen nach Mexiko gleichen dies jedoch etwas aus.

Brasilien: Die Durchschnittspreise der fünf Notierungsregionen sind mit 1,81 €/kg unverändert geblieben. Der Wechselkurs hat weiter geringfügig an Wert gewonnen. Der Inlandsmarkt ist weitgehend ausgeglichen. Das gut laufende Exportgeschäft mit ostasiatischen Importländern wie China und den Philippinen bleibt die entscheidende Preisstütze.

Russland: Die Durchschnittsnotierungen sind auf 1,98 €/kg weiter zurückgegangen. Innerhalb von rund sechs Wochen sind die Preise um 0,50 €/kg gefallen. Der Wechselkurs bleibt mit 95,6 Rubel = 1 € weiterhin schwach. Das Angebot an Schlachtschweinen ist größer geworden. Der Inlandsverbrauch zeigt jedoch nur wenige Impulse. Die Exporte sind nicht groß genug, um höhere Preise zu halten. Auch das China-Geschäft mit seinen hohen Anteilen an Nebenprodukten entwickelt nur eine geringe Preiswirkung.

China: Die Preise für Schweinefleisch bleiben mit 2,15 €/kg vorerst stabil. Die Nachfrage ist angesichts des gestiegenen Angebots durch hohe Sauenschlachtungen zu gering, um höhere Preise durchzusetzen. Die vereinzelten staatlichen Vorratskäufe sind zu gering, um die Notierung zu erhöhen. Die Obergrenze für Schlachtgewichte von 120 kg wurde noch nicht umgesetzt. Die Weitermast fast fertiger Schweine auf höhere Mastendgewichte in Kleinbetrieben soll unterbunden werden, was jedoch nur begrenzt kontrollierbar ist. Die Kursnotierungen an der Börse in Dalian sind ausgesetzt.

Riesige Strom-Autobahn quer durch unser Kärnten und Osttirol geplant

In wenigen Jahren wird die Austrian Power Grid (APG) eine rund 190 km lange 380-kV-Stromleitung quer durch Kärnten und Osttirol errichten. Erste Details zur Trasse sorgen für Unmut.

60 bis 90 Meter hoch und über 30 Kabel führend – eine neue, gigantische Hochspannungsleitung, die wie ein „Teppich an Stromkabeln“ aussehen wird, soll innerhalb der nächsten Jahre quer durch den Süden Österreichs gebaut werden. Landwirte und Grundbesitzer werden vom Bau direkt betroffen sein, die Bevölkerung ist alarmiert, fürchten massive Einschnitte in das Landschaftsbild und mögliche Auswirkungen auf ihre Gesundheit. Der Betreiber, die Austrian Power Grid (APG), will mit „Infomessen“ aufklären und beruhigen. Doch der Reihe nach.

Die APG plant im Süden Österreichs, quer durch Kärnten bis nach Osttirol eine neue 380-kV-Leitung als Freileitung. Diese soll quasi der Lückenschluss einer österreichweiten Ringleitung zur Abstützung des Stromnetzes in Österreich und daher wichtig für die Versorgungssicherheit sein. Am vergangenen Montag, 29.09.2025 präsentierte die Austrian Power Grid (APG) erstmals der Kärntner Landesregierung, den Sozialpartnern sowie Bürgermeistern.

Vorläufig ist die Grobtrasse zwischen 200 und 1.000 Meter breit. Die exakte Trassenführung soll laut Plan bis Ende nächsten Jahres festgelegt, das Projekt 2027 zur Genehmigung eingereicht und ab 2033 schrittweise in Betrieb genommen werden. Künftig müssen dann „nur“ noch ein Abstand zu z.B. Bauwerken von je 30m nach links und rechts von der Mastenmitte eingehalten werden, die Trasse wird also wieder schmaler.

Hunderte Grundeigentümer werden durch die Errichtung von Strommasten, Zufahrtswegen, Umspannwerken und der geplanten Leitungsführung in der Bewirtschaftung ihrer land- bzw. forstwirtschaftlichen Flächen direkt betroffen sein.

„Der Bau einer Hochspannungsleitung hat unmittelbare Auswirkungen auf die Bewirtschaftung und das Eigentumsrecht der betroffenen Flächen zur Folge“, gibt LK Kärnten Präsident Siegfried Huber zu bedenken. „Eine frühzeitige Einbindung der direkt betroffenen Grundeigentümer auf Augenhöhe ist für ein erfolgreiches Vorantreiben dieses Projektes eine Grundvoraussetzung. Nun gilt es, die dahingehenden Zusagen der Projektwerber auch Realität werden zu lassen.“ Er fordert:

  • Frühzeitige Einbindung von betroffenen Grundeigentümern und deren gesetzlicher Vertretung
  • Information der betroffenen Grundeigentümer vor Betreten der land- und forstwirtschaftlichen Flächen durch die Projektwerber bzw. deren Beauftragen
  • Maststandorte, Überspannung und Zufahrten sind möglichst bewirtschaftungsschonend zu gestalten, und die Bedenken der Grundeigentümer sind dabei bestmöglich zu berücksichtigen.
  • Zeitgemäße und faire Entschädigung der aktuellen und zukünftigen Bewirtschaftungseinschränkungen und Wertverluste

Die LK Kärnten steht den betroffenen Grundeigentümern mit Fach- und Rechtsberatung zur Seite. Hausintern wurde eine Task-Force eingerichtet, um das Projekt zu begleiten. In den kommenden Wochen sind Informationsveranstaltungen der LK geplant. „Unsere Aufgabe ist es, die Eigentumsrechte der betroffenen Bäuerinnen und Bauern zu wahren und sicherzustellen, dass ihre Anliegen bestmöglich berücksichtigt werden!“, hebt LK-Präsident Huber abschließend hervor. von Felicitas Greil

Unabhängiger Bauernverband gegen Erhöhung der Grundsteuer

Aussagen von Gabriel Felbermayr zur Senkung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel und einer notwendigen Reform der Grundsteuer sorgen unter Bauern für Unmut. Der Unabhängige Bauernverband protestiert.

Gabriel Felbermayr, der Chef des Österreichischen Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo) hat sich in der ORF-Pressestunde für die Senkung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel und Mieten sowie die Notwendigkeit einer Grundsteuerreform ausgesprochen.

Felbermayr schlägt vor, den ermäßigten Mehrwertsteuersatz auf Lebensmittel sowie auf Mieten von 10% auf 5% zu senken, um Menschen unmittelbar bei den Lebenshaltungskosten zu entlasten.

Reformen bei der Grundsteuer seien laut Felbermayr nötig, weil diese in Österreich seit Jahrzehnten nicht angepasst wurde und die Gemeinden wenig eigenständige Steuerquellen besitzen. Er schlägt eine Bodenwertsteuer als Alternative zur aktuellen Grundsteuer vor. Eine solche Steuer würde sich am Wert des Grundstücks orientieren. Eine Erhöhung der Grundsteuer sieht er als möglichen Kompromiss in der Debatte um Vermögensbesteuerung.

Ganz klar gegen die Ideen des Wifo-Chefs spricht sich der UBV in einer Aussendung aus. Darin meint Obmann Karl Keplinger: „In den Landwirtschaftskammern wurde eine Erhöhung der Grundsteuer bereits mehrheitlich abgelehnt. Der Unabhängige Bauernverband (UBV) weist den Vorschlag von Regierungsberater und WIFO-Chef Gabriel Felbermayr, die Grundsteuer zu erhöhen und im Gegenzug die Mehrwertsteuer zu senken, entschieden zurück. Die Behauptung von Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl, die Grundsteuer sei in den letzten 40 Jahren nicht erhöht worden, ist nicht korrekt. Denn bei jeder Erhöhung der Einheitswerte steigt auch die Grundsteuer automatisch mit. Eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel hat kaum Auswirkung auf die Inflation, laut Wirtschaftsforschung. Zielführender wäre es hingegen, die Bürokratie, den Verwaltungsaufwand in den Gemeinden und der Wirtschaft sowie den Kontrollwahn in der Landwirtschaft deutlich zu reduzieren.“

Der Unabhängige Bauernverband hält fest: „Landwirtschaft und Grundbesitzer sind nicht schuld am bestehenden Budgetdefizit und der Inflation.“ von Torsten Altmann

GLÖZ, Glyphosat und Gemüse-Schnitzel: Diese Themen bewegen Landwirte aktuell

Zu: „Was bald für Glyphosat in Gewässern gilt“

Die EU hatsich auf eine Reformder Wasserrahmenrichtlinie geeinigt. Künftig gelten neue Höchstgehalte für die Ewigkeitschemikalien PFAS und Glyphosat im Oberwasser.

„Wie will man eigentlich das Glyphosat bewerten, dass aus den Waschmitteln stammt? Will man das dann der Landwirtschaft anlasten? Oder kommt es zu einem Verbot der Phosphonate in Waschmitteln?“ (Erwin Schmidbauer)

Doppelter Maßstab beim Umweltschutz

„Dann müssen verschiedene Waschmittel auch verboten werden weil von dehnen das gleiche Abbauprodukt entsteht wie vom Glyphosat. Des Weiteren müssen auch alle Photovoltaik Anlagen entlang von Gewässern sofort verboten werden weil ein Elektrobrand kann nur mit Schaum gelöscht werden und der kann PFAS enthalten und auf jeden Fall entzieht der Schaum dem Gewässer den Sauerstoff und damit ist jedes Leben tot.“ (Franz Utz)

Hauptquelle sind nicht die Pflanzenschutzmittel

„Wieder informiert sich keiner richtig. Es ist schon lange nachgewiesen, dass ein großer Teil der nachgewiesenen Abbauprodukte nicht vom Glyphosat, sondern von Waschmitteln kommen. Die neueste Studie hat sogar gezeigt, dass in den Kläranlagen dieses Abbauprodukt sogar aktiv gebildet werden kann.“ (Martin Schulze)

„Wer Augen im Kopf hat und diese Baumaßnahme beobachtet, der kann nur noch mit dem Kopf schütteln. So ein Eingriff in den Boden und in die Natur hat Folgen und man wird diese Jahrzehnte lang sehen. Die „Forschenden“ sollten sich mal die in den 70er, 80er Jahren verlegten Gasleitungen (Gasleitungstrassen) anschauen. Jetzt nach 40, 50 Jahren werden die Auswirkungen immer geringer, so hat man Diese und ganz besonders in einem Trockenjahr mit bloßem Auge erkennen können.“ (Helmut Wehr)

Zu: „‚Veganes Schnitzel‘: Was Lidl, Aldi Süd, Burger King & Rügenwalder jetzt fordern“

Sollen nur noch Produkte tierischen Ursprungs „Schnitzel“ und „Wurst“ heißen dürfen? Darin geht es im Oktober in einer EU-Abstimmung. 21 Unternehmen positionieren sich nun gegeb Bezeichnungsverbote.

„Es ist doch absolut unerheblich welche Bezeichnung für vegan Alternativen verwendet. Das ist ein Kleinkrieg, der letztendlich an der Weiterentwicklung der Ernährung nichts ändern wird. Hier werden Probleme gelöst, die keine sind und das Angehen gravierender Probleme behindert.“ (Stefan Fröber)

„Man sollte die Debatte nicht so verbissen führen. Wichtig für den Verbraucher ist, dass er genau weiß, was er kauft. Vegane Wurst, beides gleich groß geschrieben oder pflanzlicher Bratling nach Art Schnitzel sollte niemanden verwirren.“ (Erwin Schmidbauer)

„Hoffentlich kommen die Unternehmen damit nicht durch! Wie groß war der Aufschrei als der Analogkäse auf die Pizza sollte. Und heute verkauft man den selben Schrott als vegan und kann dafür noch mehr verlangen.“ (Markus Grehl)

Zu: „Lockerungen der GLÖZ 6-Regel für den Kampf gegen die Zikade geplant“

Die Pflicht zur Mindestbegrünung, bot den Nymphen der Schilf-Glasflügelzikade eine „Grüne Brücke“.

„Was ist mit dem zwingenden Anbau von Zwischenfrüchte in Roten Gebieten, wenn die Ernte der Zuckerrüben vor dem 01.10. erfolgt? Laut Düngerverordnung muss bei geplanter Düngung von Stickstoff im Frühjahr der Folgekultur und im Gelben Gebiet für Phosphat eine Zwischenfrucht angebaut werden.“ (Ulf Kreuzer)

„Betrifft diese Regelung dann nur GLÖZ 6 oder auch das Aussetzen der Vorgabe des Zwischenfrucht-Anbaus in gelben und roten Gebieten? Falls nicht, macht diese Sonderregelung wenig Sinn…“ (Andreas Heroth)

„Seit dem Wegfall der Neonix-Pille ist es bei mir in den Rüben aus dem Ruder gelaufen. von Hanna Grieger

Estland kämpft gegen die ASP

© FLI

Estland ist in diesem Jahr stark von der Afrikanischen Schweinepest (ASP) getroffen. Infolge von mehreren Ausbrüchen in schweinehaltenden Betrieben hat das kleine baltische Land bereits etwa ein Fünftel des gesamten Schweinebestandes eingebüßt. Nun soll die Tierseuche mit neuen Ansätzen bekämpft werden, berichtet AgE.

Wildschweinbraten gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP): In Estland gehen die Behörden mit kreativen Ansätzen gegen die grassierende Tierseuche vor. Wie das Agrarressort in Tallin am Montag (29.9.) mitteilte, wird der Staat bis zu einer halben Million Wildschweinkonserven kaufen. Landwirtschaftsminister Hendrik Johannes Terras zufolge soll dadurch ein verlässlicher Absatz für Wildschweinfleisch geschaffen und Jäger so motiviert werden, die Tiere verstärkt zu erlegen. Das Ministerium will eigenen Angaben zufolge gut 1,6 Mio. Euro bereitstellen, um Konserven mit je 240 Gramm Inhalt zu beschaffen.

Schweinebestand um ein Fünftel eingebrochen

Das baltische Land ist in diesem Jahr von der ASP stark getroffen worden. Der letzte Ausbruch bei Hausschweinen wurde Mitte September auf einem Hof mit rund 650 Schweinen festgestellt. Damit wurde die Krankheit in diesem Jahr bislang auf 11 Betrieben nachgewiesen, rund 55.000 Schweine mussten infolgedessen gekeult werden. Für die estnische Schweinebranche stellt dies einen herben Schlag dar: Im ganzen Land wurden Stand Sommer nur etwa 280.000 Schweine gehalten.

Das Filet aus Marcher-Fleischwerkstatt


Filet geht immer, finden wir. Es wird auch Lungenbraten genannt, liegt direkt unter dem Rückenmuskel und muss kein Gewicht tragen. Außerdem wird es sehr wenig bewegt. Dadurch ist der Muskel mager und dennoch sehr zart. Wir können durchaus nachvollziehen, woher das Filet seinen guten Ruf hat. Es ist schnell zubereitet und schmeckt in jedem Fall hervorragend. Ob kurzgebraten als Steak, im Ganzen zubereitet, oder roh als Beef Tartare, das Filet hat viele Verwendungsmöglichkeiten und sogar Leute, die nicht sehr gerne oder sehr oft Fleisch essen, schlagen beim Filet zu.

Ist es aber wirklich das beste Stück?

Das Filet ist, vor allem verglichen mit den anderen Teilstücken, sehr klein. Die Nachfrage hingegen sehr groß. Seinen Ruf als „bestes Stück“ hat der Lungenbraten also nicht nur wegen seiner Beliebtheit, sondern auch wegen seiner Exklusivität.

Dennoch kann man nicht sagen, dass andere Teilstücke dem Filet nachstehen. Beiried und Rostbraten sind aromatischere Steaks, das Flank intensiver. Auch wer es lieber bissfest mag, sollte eher nicht zum Filet greifen, und für Schmorgerichte ist der zarte Muskel ohnehin viel zu schade.

Fazit

Das Filet ist ein hervorragendes Stück mit unterschiedlichen Zubereitungsmöglichkeiten.

Es muss aber nicht immer Filet sein. Wir raten zu Mut beim Ausprobieren. Die Fledermaus eignet sich perfekt beispielsweise zum Kurzbraten, Steaks – wie das Rib-Eye Steak – mit höherem Fettanteil schmecken intensiver und wer sich traut, kann sogar aus untypischen Teilstücken unerwartete Gerichte zaubern. Inspirationen dazu gibt es zur Genüge auf unserem Blog.

Gespräche wieder aufgenommen

EU-Handelskommissar Maroš Šefčovič und sein australischer Amtskollege Don Farrell haben sich in Malaysia über gemeinsame Prioritäten für die Weiterentwicklung ihrer Handelsbeziehungen ausgetauscht. Das teilte Šefčovič am Donnerstag (25.9.) auf der Plattform X mit.

Medienberichten zufolge will Šefčovič noch im Oktober nach Australien reisen, um die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen zwischen Australien und der Europäischen Union fortzusetzen. Der australische Bauernverband (NFF) begrüßte am Montag (30.9.) die Verhandlungen im Grundsatz, betonte aber, dass ein verbesserter Marktzugang für die australische Landwirtschaft ein entscheidendes Kriterium für jedwedes Abkommen bleiben müsse. Die Verhandlungen böten der EU die Gelegenheit, ihren Forderungen nach einem liberalisierten Handel Taten folgen zu lassen.

Dem NFF zufolge war beim letzten Versuch, ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und Australien auszuhandeln, das Angebot der Europäer schlichtweg „nicht gut genug“. Die australische Regierung habe durch ihre Ablehnung der vorgelegten Bedingungen ein Beispiel für Prinzipientreue gegeben. Notwendig sei deshalb jetzt ein besseres Angebot als 2023.

Das Australische Amt für die Land- und Rohstoffwirtschaft (ABARES) beziffert den Wert der für 2025/26 im eigenen Land erwarteten landwirtschaftlichen Produktion auf 94,7 Mrd. australischen Dollar, was umgerechnet etwa 53,4 Mrd. Euro entspricht und ein Allzeithoch wäre. Treiber der Entwicklung ist aktuell die Tierhaltung, da die prognostizierten höheren Inlandspreise den erwarteten Rückgang der Produktionsmengen voraussichtlich mehr als ausgleichen. Im Gegensatz dazu dürfte der Produktionswert der pflanzlichen Erzeugung im Jahresvergleich zurückgehen, da niedrigere Inlandspreise den vorhergesagten geringen Anstieg des Produktionsvolumens 2025/26 absehbar überkompensieren werden.

Aber auch die Entwicklungen auf dem europäischen Markt sind für die Aussichten der Landwirtschaft „Down Under“ relevant. So geht man bei ABARES davon aus, dass rückläufige EU-Fallzahlen bei der Blauzungenkrankheit zu wieder größeren Milchproduktexporten aus der Europäischen Union führen könnten, was zu Preisdruck am Weltmarkt für Milchprodukte führen würde. AgE (01.10.2025)

1 Mio. Zugriffe pro Jahr: So hilft dieser Warndienst beim Pflanzenschutz

Der Warndienst spart Kosten, schützt die Umwelt und verbessert die Lebensmittelsicherheit. Künftig wird die Anwenderfreundlichkeit verbessert und eine eigene App ist auch geplant. Seit zehn Jahren unterstützt der Pflanzenschutzwarndienst Bauern – mit Prognosen, Karten und praxisnahen Tipps.

Wien – Auf ein Jahrzehnt erfolgreicher Arbeit blickt der österreichweite Pflanzenschutzwarndienst zurück. Aus dem einstigen Innovationsprojekt ist inzwischen ein Hilfsmittel für modernen, nachhaltigen Pflanzenschutz in Österreich entstanden, auf das zahlreiche Landwirte nicht mehr verzichten wollen.

Am 30. September berichtete die Landwirtschaftskammer Österreich in einer Pressekonferenz, dass die digitale Plattform „warndienst.lko.at“ schon mehr als 1 Mio. Zugriffe pro Jahr verzeichnet. Wer dieses Serviceangebot nutzt, kann auch dazu beitragen, dass Pflanzenschutzmittel gezielt und sparsam eingesetzt werden. Das hilft auch, Kosten zu sparen. 

Darüber freuen sich die Landwirte, was eine aktuelle Umfrage auch bestätigt. 86 % der befragten Landwirte sind mit dem Pflanzenschutzwarndienst zufrieden. Demnach zeichnet die Umfrage ein klares Bild der hohen Akzeptanz in der Praxis, erklärte Projektleiterin Vitore Shala-Mayrhofer.

Der Kern des Warndienstes liegt in der Kombination von insgesamt 40 Prognosemodellen und 63 Monitoringkarten für mehr als 70 Schaderreger. Dafür werden diverse Wetterdaten von fast 2.700 Messpunkten verwendet, um regionale Vorhersagen für drei bis fünf Tage zu erstellen. 

Praxisnahe Informationen sind in den Monitoringkarten zu finden. Fallenfänge, Laboranalysen oder Feldproben ergänzen die Datenbasis, die von der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Ages) in Zusammenarbeit mit den Landwirtschaftskammern erhoben wird.

Laut LKÖ-Präsident Josef Moosbrugger werde mit dieser Plattform der Grundsatz gezielt umgesetzt: „So wenig wie möglich, so viel wie notwendig.“ Dabei deckt der Warndienst eine große Bandbreite an Schaderregern – von Insekten über Pilze bis hin zu Bakterien – ab. Besonders wichtig ist dabei der Nachweis von Mykotoxinen im Getreide. Eine zeitnahe Warnung erlaubt es, rechtzeitig zu reagieren und so Qualität und Lebensmittelsicherheit zu sichern. Das nütze nicht nur den Bauern, sondern auch allen Konsumenten, erklärte Ages-Geschäftsführer Anton Reinl.

Die Folgen des Klimawandels sind allgegenwärtig. Gebietsfremde Schädlinge wie die „Grüne Reiswanze“ können massive Schäden anrichten. Neue Monitorings sollen bei diesen Arten künftig rasch Abhilfe schaffen.

ür die Zukunft ist darüber hinaus auch eine mobile App mit personalisierten Warnungen in Planung, die laut Umfrage von mehr als 70 % der 240 befragten Bäuerinnen und Bauern gewünscht wird. Auch der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zur automatisierten Schädlings- und Krankheitserkennung ist in den kommenden Jahren vorstellbar. Zudem soll die europaweite Vernetzung intensiviert werden, um Schaderreger frühzeitig auf kontinentaler Ebene zu erkennen.

Unterstützt wird das Projekt von rund 25 Kooperationspartnern aus Wissenschaft, Beratung und Wirtschaft. Dazu zählen auch die Ages, Landwirtschaftskammern, die Universität für Bodenkultur Wien und Biene Österreich. Finanziert wird der Warndienst im Rahmen der Ländlichen Entwicklung von EU, Bund und Ländern sowie durch Sponsoren wie RWA, Saatgut Austria oder die IG Erdäpfelbau.