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Auf den Schlachtschweinemärkten in Nord- und Mitteleuropa hat sich an den ausgewogenen und preisstabilen Verhältnissen auch zuletzt nichts geändert. Impulse durch den Beginn des Herbstgeschäftes blieben weitgehend aus. Unterdessen gingen die Preise in Spanien und Frankreich weiter nach unten. Und in Italien wurde eine Preisspanne fixiert, deren unterer Grenzwert erstmals seit Wochen eine Preissenkung bedeutet.
Hierzulande beließ Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) ihren Leitpreis am Mittwoch (3.9.) in der inzwischen neunten Woche in Folge bei 1,95 Euro/kg Schlachtgewicht (SG). Das Angebot könne zügig abgesetzt werden, erläuterte die VEZG. Die Marktverhältnisse seien ausgeglichen. Auch die Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) berichtete von einer unveränderten, ausgeglichenen Marktlage. Größere Belebungen durch die Fleischgeschäfte ließen auf sich warten. Die Impulse durch den Sortimentswechsel zum Herbstbeginn fielen in allen Absatzwegen nur gering aus.
Der österreichische Verband landwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten (VLV) legte den Schlachtschweinepreis am Donnerstag bei 1,92 Euro/kg SG und damit abermals auf dem Niveau der Vorwochen fest. Das Angebot entspreche der Nachfrage und fließe reibungslos ab. Die Schlachtbranche begründe das gezeigte Interesse an Schlachtpartien aber primär mit dem Zwang zur Auslastung der Schlacht- und Zerlegebänder, so der VLV. Auf Impulse seitens des Handels warte man vergeblich. Nur in alpinen Wandergebieten, wo sich die Gastronomie zunehmender Gästeschaft erfreue, liefen die Geschäfte etwas besser.
Auch der Auszahlungspreis der belgischen Danis-Gruppe zeigte sich zuletzt weiter unverändert, bei 1,340 Euro/kg Lebendgewicht (LG). Und auch bei Danish Crown (DC) kam keine Bewegung in den Preis. Dieser wurde für die 37. Kalenderwoche erneut bei umgerechnet 1,80 Euro/kg SG fixiert. Die Umstellung auf das Herbstsortiment führe zu konstanten Absatzzahlen. Der Verkauf von Vorder- und Hinterschinken sowie von Keulen, Nacken und Produktionsfleisch sei stabil. Zudem liefen die Geschäfte in Japan aus Australien sehr gut.
Spanier spüren Preisdruck aus Brasilien
Am Marché du Porc Français wird bedauert, dass der Herbstbeginn nicht die erhoffte Dynamik im Fleischhandel gebracht hat. Die Notierung schwächelte weiter. Sie wurde am Donnerstag bei 1,731 Euro/kg SG festgelegt, was gegenüber der Vorwoche einem Rückgang um 4,2 Cent entsprach. Auch in Spanien wurden Schlachtschweine abermals günstiger. An der Agrarbörse von Segovia wurde der Preis am Donnerstag bei 1,61 Euro/kg LG und damit 3 Cent niedriger als in der Vorwoche festgelegt. Marktexperten erklärten die anhaltende Talfahrt auch mit Problemen im spanischen Asiengeschäft. Hier litten die Iberer unter der „konkurrenzlos billigen“ Konkurrenz aus Brasilien.
In Italien, wo man sich in der Woche zuvor nicht auf eine Notierung hatte einigen können, notierten frei vermarktete Schlachtschweine mit einem Gewicht von 144 bis 152 Kilogramm am Donnerstag bei 1,917 Euro/kg LG bis 1,937 Euro/kg LG. Damit geriet die Bergauffahrt der Vorwochen etwas ins Stocken. Bei der zuvor letzten Preisfixierung Mitte August hatte sich die Notierung um 2,2 Cent auf 1,929 Euro/kg LG erhöht. Vertragsschweine derselben Kategorie kosten aktuell 2,055 Euro/kg LG bis 2,075 Euro/kg LG. Auch diese Notierung war Mitte August um 2,2 Cent gestiegen, auf damals 2,065 Euro/kg LG.
EU-Durschschnittspreis sinkt weiter
Auf europäischer Ebene gab der Durchschnittspreis weiter nach. In der Woche zum 31. August wurden Schlachtschweine der Handelsklasse E im Mittel der meldenden Mitgliedstaaten nach Angaben der EU-Kommission für 200,36 Euro/100 kg SG gehandelt. Das entsprach einem Rückgang um 0,4% gegenüber der Vorwoche. Das Vorjahresniveau wurde um 2,2% verfehlt.