BTV Serotyp 8 in Kärnten nachgewiesen

Aus den Balkanstaaten drängt ein neuer Blauzungen-Serotyp nach Österreich hinein: Anfang August wurde der Serotyp 8 im Bezirk Hermagor (Kärnten) nachgewiesen.

Seit Juni 2025 wird ein erneuter Seuchenzug Serotyp 8 der Blauzungenkrankheit (BTV) über die Balkanstaaten beobachtet: Aus Nord-Mazedonien, Griechenland, Slowenien, Italien, Serbien, Kroatien und Bulgarien sowie auch im Norden Italiens wurden Ausbrüche gemeldet.

In Italien wurde am 18. Juli 2025 der Serotyp 8 erstmals in der Region Friaul-Julisch Venetien nachgewiesen. Diese Region hatte, ebenso wie die Autonome Provinz Bozen-Südtirol, bislang den Status „seuchenfrei“. Aufgrund des Nachweises wird dieser Status für Friaul-Julisch Venetien voraussichtlich ausgesetzt.

Am 4. August 2025 wurde ein Rind mit für BTV typischer Symptomatik (Erosionen im Bereich der Schleimhaut, krustige Auflagerungen, Speichelfluss, Nasenausfluss, Innere Körpertemperatur 39,2) im Bezirk Hermagor in Kärnten gemeldet. In dieser Region kommt derzeit Serotyp 4 vor, welcher sich deutlich seltener durch ein klinisches Erscheinungsbild äußert als Serotyp 3 oder 8. Die labordiagnostischen Untersuchungen der gezogenen Proben des verdächtigen Tieres ergaben am 8. August 2025 eine Infektion mit Serotyp 8. Das betroffene Rind war nicht geimpft. Aufgrund der bereits bekannten Ausbreitungsdynamik von BTV ist auch für diesen Serotyp mit einer weiteren Verbreitung zu rechnen.

Gegen die Blauzungenkrankheit gibt es serotypenspezifische Impfstoffe. Um Tierleid zu verhindern und Kosten zur Behandlung von erkrankten Tieren möglichst gering zu halten, wird Haltern von empfänglichen Tieren dringend empfohlen, ihren Tierbestand mit einer Impfung zu schützen.

Der Impfstoff gegen Serotyp 4 ist ein Kombinationsimpfstoff, der auch gegen Serotyp 8 schützt. Landwirte, die ihre Tiere vorsorglich gegen Serotyp 4 geimpft haben, müssen daher keine weitere Impfung veranlassen um ihren Bestand zu schützen. Um einer Übertragung der Krankheit vorzubeugen, können auch insektenabwehrende Mittel (Repellentien) genutzt werden. Des Weiteren sollten die Tiere in der Morgen- und Abenddämmerung möglichst vor den Vektoren (Gnitzen) geschützt untergebracht werden. Austriebe in der Dämmerung sollten vermieden werden, da zu dieser Tageszeit die Vektoraktivität am höchsten ist. von Felicitas Greil

Derzeit gibt es in Österreich Ausbrüche von:

  • BTV Serotyp 3 (BTV-3) in Oberösterreich, Salzburg, der Steiermark, Tirol, Niederösterreich und Vorarlberg
  • BTV Serotyp 4 (BTV-4) im Burgenland, in Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark
  • BTV Serotyp 8 (BTV-8) in Kärnten