Wegen des Sparzwanges sollen Landwirte weniger Entschädigungen bei Dürreschäden bekommen.
15 Mio. € weniger für Dürreschäden. Das sind die Folgen einer Änderung im Katastrophenfonds. Landwirte sollen künftig nur noch bei extremer Dürre über dem zehnjährigen Durchschnitt bekommen. 15 Millionen Euro sollen Bund und Länder durch diese Maßnahme österreichweit einsparen. Das ist laut den Grünen über ein Fünftel der Gesamtleistungen des Katastrophenfonds 2023 für Landwirtinnen und Landwirte nach Extremwetterereignissen über die Hagelversicherung.
Die grüne Agrarsprecherin Olga Voglauer wettert: „„Mit dieser Streichaktion werden die Leistungen für die betroffenen Betriebe massiv gekürzt. Totschnig lässt die Bauern im Hitzesommer austrocknen.”
So steige die Zahl der Hitzetage dramatisch und insbesondere die Landwirtschaft leide massiv unter den Folgen, so Voglauer. Aufgrund der heurigen Hitze- und Dürreperiode hat die Landwirtschaftskammer Kärnten schon die Versorgungssicherheit der Bevölkerung bedroht gesehen. Die Agrar-Landesrätinnen und-räte aus sieben Bundesländer stimmten nach Angaben der Grünen ebenfalls für die Kürzung, nur Kärnten und das Burgenland setzen sich gegen den massiven Eingriff zur Wehr. So seien heuer ähnlich wie im Vorjahr Sonnenblumen, Kürbis, Mais, Soja und Getreide sowie Grünland besonders von Dürre betroffen. Futterknappheit drohe, meint die Agrarsprecherin.
ie kann nicht nachvollziehen, weshalb der Bauernbund eine derartige Kürzung überhaupt vorschlagen konnte. Und vor allem dass die Agrarlandesräte der Flächenbundesländer Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark hier brav sekundieren, ist laut Voglauer „vollkommen unverständlich“. Stattdessen sieht sie Einsparpotenzial im Agrarressort, wenn Totschnig endlich die Entbüokratisierung vorantreibe.
Der Bauernbund und Totschnig versuchen zu beruhigen. „Die Budgetsituation ist für alle fordernd, auch für die einzelnen Bundesländer. Derzeit finden Gespräche zur weiteren Ausgestaltung einzelner Detailmaßnahmen statt, um dieses Erfolgsmodell langfristig abzusichern und zu finanzieren,“ erklärt Totschnig. Der Bauernbund versichert zudem, die öffentliche Prämienbezuschussung von 55 % bleibe jedenfalls unverändert aufrecht. von Josef Koch