Kostenproblem : Niederlande exportieren 43 % mehr Gülle

Im ersten Quartal 2025 haben die Niederlande deutlich mehr Gülle ins Ausland gefahren. Hauptabnehmer ist seit Jahren Deutschland. Hier gibt es konkrete Zahlen.

Der niederländische Gülleexport hat im ersten Quartal dieses Jahres stark zugenommen. Fast eine Mio. t Gülle verließ die Niederlande in Richtung Ausland, das sind 43% mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, berichtet das Agrarmagazin Boerderij unter Berufung auf Zahlen des RVO (Rijksdienst voor Ondernemend). Insgesamt waren es 33.302 Ladungen, die 9 Mio. kg Phosphat und mehr als 10 Mio. kg Stickstoff enthielten.

Der wichtigste Bestimmungsort ist nach wie vor Deutschland mit 584.051 t Gülle im ersten Quartal dieses Jahres. Die Exporte nach Deutschland wuchsen im ersten Quartal mit 70 % am stärksten. 132.599 t gingen nach Belgien. Dies entspricht einer Steigerung von 18 %. Die Ausfuhren nach Frankreich stiegen um 17 % auf 245.151 t. Andere Destinationen sind zu vernachlässigen.

Im gesamten vergangenen Jahr wurden 2,71 Mio. t Gülle exportiert, ein Viertel davon im ersten Quartal.

Das mit Abstand größte Wachstum ist beim Export von Rindergülle zu verzeichnen. In absoluten Zahlen sind es zwar nur 22.000 t, aber fünfmal so viel wie ein Jahr zuvor. Der größte Teil der Gülle fällt in die Kategorie „sonstige Gülle“, die nicht näher spezifiziert ist. Hier stieg die Menge um 53 % auf über 704.000 t. Außerdem wurden gut 108.000 t Schweinegülle über die Grenze gebracht. Auch hier gab es einen starken Zuwachs von 28 %. Geflügelmist nahm um 14 % zu, was einer Gesamtmenge von über 94.000 t entspricht.

Auch in die Niederlande wurde im ersten Quartal mehr Gülle importiert als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Insgesamt waren es 184.103 t, was einer Steigerung von mehr als 50 % entspricht. Vor allem der Import von Schweinegülle ist stark angestiegen und hat sich mehr als verfünffacht.

Dies ist wahrscheinlich auf die Witterungsbedingungen zu Beginn des Frühjahrs zurückzuführen, die überall eine gute Ausbringung der Gülle ermöglichten. Düngerimporte in die Niederlande finden häufig in Grenzgebieten statt, in denen die Ackerbauern ihren Dünger von jenseits der Grenze beziehen. Die Gülleimporte der Ackerbauern sind um 300% gestiegen, während in den letzten Jahren, als das Frühjahr sehr feucht war, ein Rückgang bei diesen Betrieben zu verzeichnen war. von Andreas Beckhove