Bewacht vom Militär mussten in einem ungarischen Ort nicht nur 875 an MKS infizierte Rinder getötet werden, sondern auch 10.000 gesunde Schweine in der Nachbarschaft. Sie werden vor Ort vergraben.
Am 17. April war auf einem Milchviehbetrieb im ungarischen Rábapordány die Maul-und Klauenseuche (MKS) aufgetreten. Der Hof hält 875 Tiere , nun hat der Ausschuss für Tiergesundheit und Tierschutz entschieden, dass auch ein benachbarter Betrieb mit 9.888 Schweinen geräumt werden muss.
Da es in der Nähe keine Schlachtkörperverarbeitungsanlage gibt, wurden die Kühe und Schweine auf der Farm getötet und auch dort begraben, erfuhr das Portal Varkens. Die Grube wird vom Militär bewacht, da immer wieder Schaulustige versuchen, Fotos oder Videos aufzunehmen, manchmal sogar mit Drohnen.
n Mitteleuropa steigt die Zahl der wegen der MKS gekeulten und verendeten Tiere damit auf 26.704, berichtet pigprogress.net. Neben den Schweinen mussten insgesamt 16.802 Kühe und 14 Wasserbüffel getötet werden. 12 Betriebe in Mitteleuropa waren direkt vom MKS-Virus betroffen – einschließlich des früheren Ausbruchs bei Wasserbüffeln im Januar in der Nähe von Berlin. Die anderen elf Ausbrüche ereigneten sich im März und April auf Rinderfarmen im Grenzgebiet zwischen der Slowakei (sechs Betriebe) und Ungarn (fünf Betriebe).
In der mussten Slowakei 7.490 Rinder und in Ungarn 8.466 Rinder getötet werden. In Ungarn wurden zudem zwei weitere Rinderfarmen (539 und 307 Kühe) aufgrund von Kontakten präventiv geräumt.
Der größte der zwölf infizierten Betriebe befand sich in der Slowakei in der Nähe des Dorfes Plavecký Štvrtok. Am 30. März wurde ein Betrieb mit 3.521 Rindern infiziert. In Ungarn gab es zwei Betriebe mit über 2.500 Rindern. Insgesamt befanden sich in sechs der zwölf infizierten Betriebe mehr als 1.000 Tiere.
Bis Anfang dieser Woche wurden in der Slowakei 924 Betriebe auf MKS getestet. Auch mehr als 400 Wildtiere haben die Behörden getestet, heißt es. In Ungarn wurden 1.565 Betriebe und 1.016 Wildtiere überprüft. Auch bei uns in Österreich wird ein Plan zur MKS-Testung von Betrieben umgesetzt. Je näher ein Betrieb an der Grenze zur Slowakei und zu Ungarn liegt, desto intensiver wird er überwacht. Bisher wurden alle Betriebe bei uns in Österreich negativ auf MKS getestet.
Übrigens scheint es Zufall zu sein, dass nach einer langen Zeit ohne MKS-Infektionen MKS an zwei verschiedenen Orten in Europa (Deutschland und Ungarn/Slowakei) wieder auftrat. Die Ausbrüche scheinen nicht miteinander in Zusammenhang zu stehen.
Obwohl MKS bei allen Paarhufern auftreten kann, ist das Virus bisher nicht in Schaf-, Ziegen- und Schweinefarmen aufgetreten. Dennoch sind auch diese Tierhaltungsbetriebe indirekt von präventiven Keulungen, Grenzschließungen und Transportverboten betroffen. von Alfons Deter