Früher fester Teil der Fruchtfolge, heute wichtig für Biodiversität.
.Brachen sind Acker- oder Grünlandflächen, die für einen bestimmten Zeitraum nicht mehr für die Produktion von nachwachsenden Rohstoffen, Lebens- oder Futtermitteln genutzt werden.
Als es noch keine Dünger oder Pflanzenschutzmittel gab, nutzen Landwirte Brachen, um die Fruchtbarkeit ihrer Böden zu erhalten, denn mit der Ernte werden auch Nährstoffe vom Boden abgefahren.
Ohne Dünger, um dem Boden nach der Ernte wieder Nährstoffe zurückzugeben, nutzte man deshalb die Brache, damit sich der Boden erholen kann. In dieser Zeit kann sich das Bodenleben erholen und organisches Material ansammeln, was zur Bildung von Humus und der Nährstoffversorgung beiträgt. In den Anfängen des Ackerbaus bauten die Landwirte deshalb ein Jahr lang eine Kultur wie zum Beispiel Weizen an, im nächsten lag die Fläche dann brach, um sich zu erholen. Dieses Vorgehen nennt man Zweifelderwirtschaft.
Mit der Erfindung der Bodenbearbeitung, der Düngung und der Erweiterung von Fruchtfolgen durch neue Kulturen, wie zum Beispiel Mais, verlor die Brache an Bedeutung. Die Kombination dieser Neuerungen erhält die Bodenfruchtbarkeit auch weitestgehend ohne die unproduktive Zeit.
Auch ungünstigere Standorte, auf denen ohne Dünger und Bodenbearbeitung keine Landwirtschaft möglich war, konnten dann als landwirtschaftliche Flächen genutzt werden.
Heute sind Brachen beliebt, um in Agrarlandschaften zusätzlichen Lebensraum für Wildpflanzen- und Wildtiere zu schaffen. Da auf landwirtschaftlichen Flächen weniger unterschiedliche Arten leben als auf Brachen, tragen die unproduktiven Flächen zum Naturschutz bei. von Anne Klös