Im großen Handelsstreit zwischen den USA und weiten Teilen der restlichen Welt ist das nächste Eskalationslevel erreicht. China hat angekündigt, dass ab jetzt Vergeltungszölle von mehr als 80 % auf US-Agrarimporte erhoben werden. Das dürfte die amerikanische Schweinebranche schwer treffen.
Zwar nahm das Reich der Mitte zuletzt nur 6 % der gesamtexportierten Schweinefleischmenge der USA auf. Dafür aber rund 55 % der ausgeführten Menge an Nebenprodukten und Schlachtabfällen. Für das Schweinefleisch werden die US-Exporteure wahrscheinlich schnell neue Abnehmer finden. Zumal andere wichtige Abnehmerländer wie Japan und Südkorea noch keine Vergeltungszölle angekündigt haben.
Das Produktsegment rund um Schwänze, Ohren und Pfoten wird aber deutlich schwieriger umzuleiten sein. Zumal dafür, ähnlich wie in Europa, im Heimatmarkt praktisch keine Nachfrage existiert. Marktexperten gehen davon aus, dass die amerikanischen Exporteure deswegen zu gewaltigen Preisnachlässen gezwungen sein werden, um diese Produkte trotz der neuen Einfuhrzölle noch im chinesischen Markt platzieren zu können. von Michael Werning