Sei kein Schwein – Müllberge in Wald und Acker: Landwirte beklagen immer mehr Müll

Immer mehr Müll landet im Wald und auf Äckern. Ein aktueller Fall in Linz sorgt für massiven Ärger.

Das Lied „Ein Bett im Kornfeld“ das deutschen Schlagersängers Jürgen Drews sorgte in den 7O Jahren für Unterhaltung, doch was jetzt Waldbauern entdeckten, ist weit davon entfernt. Ihre Entdeckung löst Entsetzen aus. Sie fanden im Linzer Stadtgebiet in einem Waldstück am Schiltenberg ein ganzes Schlafzimmer, angefangen vom Lattenrost bis zum Kleiderkasten und Wohnzimmermöbel.

„Es ist einfach unglaublich, wenn Menschen so etwas machen. Wir müssen den Umweltsündern klarmachen, was das für die Natur bedeutet, wenn Müll illegal entsorgt wird. Sperrmüll gehört in das Altstoffsammelzentrum“, erklärt Jungbauern-Landesobfrau Marlene Neuwirth.

Jetzt nach dem Winter wird laut Bauernbund Oberösterreich wieder deutlich, dass es viele Müllsünder gibt. Erst bei näherem Hinsehen werde das Ausmaß der Müllberge in unseren Straßengräben und auf den Feldern und Wiesen sichtbar. Bevor Landwirte mit ihren Feldarbeiten im Frühjahr beginnen können, stehe der alljährliche „Frühjahrsputz“ an, so der Bauernbund. Der von den Autofahrern beim Fenster hinausgeworfene Müll müsse von den landwirtschaftlichen Flächen entfernt werden.

Die Situation bei uns im Bezirk Linz-Stadt/Land ist einfach nicht mehr tragbar“, klagt Bezirksbäuerin Michaela Sommer. Sie appelliert an die Müllsünder keinen Abfall mehr aus dem Auto zu werfen. Man habe schon alles im Wald gefunden: Autoreifen, Waschbecken, Kühlschränke etc. Meine Felder liegen entlang der B1 in Linz-Pichling. Die Bäuerin könnte wöchentlich an der Straße entlang gehen und Müll einsammeln. „Vielleicht wird es mit dem Pfand auf Dosen und Flaschen besser“, hofft sie.

Bereits 2023 machte die Jungbauernschaft mit der Aktion „Sei kein Schwein“ auf das Thema Littering, also achtloses Wegwerfen von Abfällen, aufmerksam. Mit Tafeln will sie die Bevölkerung sensibilisieren, dass illegale Müllablagerung strafbar ist. „Bilder wie diese aus dem Schiltenbergwald in Linz zeigen jedoch, dass hier noch viel Aufklärungsarbeit und Bewusstseinsbildung notwendig sind“, so Junglandwirtin Neuwirth.