Bei uns in Österreich: Der Dschungel bei Eigenmarken wächst

Österreichs Agrarministerium legt den vierten Ernährungsbericht vor. Hohe Energiekosten belasten Bauern und Hersteller. Die Versorgung ist aber sicher.

Keine Gefahr sieht Bundesagrarminister Norbert Totschnig (ÖVP) für Ernährungssicherheit. „Die Lebensmittelversorgungssicherheit ist auch weiterhin uneingeschränkt sichergestellt“, stellt er bei Vorlage des vierten Berichts zur nationalen Lebensmittelversorgungssicherheit fest.

Aktuell sei die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln mit der vollen Produktpalette und Vielfalt sichergestellt. Die Lebensmittelproduktion und der Lebensmittelhandel in Österreich funktioniert laut Bericht ohne Störungen. Die hohen Energiekosten, die damit verbundenen Steigerungen der Produktions- und Inputkosten und vor allem die Inflation belasten aber nach wie die gesamte Wertschöpfungskette.

Für eine gesicherte Lebensmittelversorgungslage ist nicht nur die Verfügbarkeit der produzierten Lebensmittel wichtig, sondern auch die Versorgung entlang der gesamten Wertschöpfungskette, wie etwa die Versorgung mit ausreichend Energie, Futter- und Düngemitteln. „Nach turbulenten Zeiten aufgrund von hohen Energiepreisen und Lieferengpässen ist hier wieder mehr Ruhe und Stabilität eingekehrt“, versichert Totschnig.

Allerdings wird sich die Rentabilität im Ackerbau im laufenden Wirtschaftsjahr verschlechtern. Die aktuellen Düngerpreise sind für Landwirte zwar im Vergleich zum September des Vorjahres deutlich gesunken. Kalkammonsalpeter ist um 52,5 % günstiger, Diammonphosphat (18/46/0) um 39,31 % und Harnstoff (46 % N) um 42,7 %. Die Landwirte hatten sich rechtzeitig mit Düngemitteln für 2023 eingedeckt, aber zu hohen Preisen von 2022. Bei aktuell stark gesunkenen Getreidepreisen verschlechtern sich laut Bericht dadurch der Kostendeckungsgrad und Erlösmöglichkeiten für den heimischen Ackerbau.

Für eine gesicherte Lebensmittelversorgungslage ist nicht nur die Verfügbarkeit der produzierten Lebensmittel wichtig, sondern auch die Versorgung entlang der gesamten Wertschöpfungskette, wie etwa die Versorgung mit ausreichend Energie, Futter- und Düngemitteln. „Nach turbulenten Zeiten aufgrund von hohen Energiepreisen und Lieferengpässen ist hier wieder mehr Ruhe und Stabilität eingekehrt“, versichert Totschnig.

Allerdings wird sich die Rentabilität im Ackerbau im laufenden Wirtschaftsjahr verschlechtern. Die aktuellen Düngerpreise sind für Landwirte zwar im Vergleich zum September des Vorjahres deutlich gesunken. Kalkammonsalpeter ist um 52,5 % günstiger, Diammonphosphat (18/46/0) um 39,31 % und Harnstoff (46 % N) um 42,7 %. Die Landwirte hatten sich rechtzeitig mit Düngemitteln für 2023 eingedeckt, aber zu hohen Preisen von 2022. Bei aktuell stark gesunkenen Getreidepreisen verschlechtern sich laut Bericht dadurch der Kostendeckungsgrad und Erlösmöglichkeiten für den heimischen Ackerbau.

Die Versorgung mit tierischen Produkten ist nach Angaben des Berichts aufgrund des hohen Selbstversorgungsgrades ebenfalls gesichert. Die Konsumentinnen und Konsumenten halten nach wie vor Bio- und Qualitäts-Produkten die Treue. „Aber wir sehen auch hier eine gewisse Zurückhaltung beim Einkauf von höherpreisigem Fleisch“, gibt Totschnig zu bedenken.

Der Selbstversorgungsgrad in Österreich liege deutlich über oder nahe an 100 Prozent. Allerdings gibt zwischen einzelnen Bereichen große Schwankungen. Während bei Trinkmilch die Selbstversorgung 178 % beträgt, liegt sie bei Gemüse aber nur bei 57 % oder bei Obst bei 41%.

„Unser aller Ziel muss sein, dass unsere bäuerlichen Familienbetriebe weiter produzieren und so die Lebensmittelversorgung gewährleisten können. Denn eine Verknappung beim Angebot würde sich wiederum auf die Lebensmittelpreise auswirken. Genau deshalb war es notwendig, dass wir das Impulsprogramm für die Landwirtschaft auf den Weg gebracht haben“, betont Totschnig.

Viele Lebensmittelhersteller haben nach wie vor die stark gestiegenen Energie-, Verpackungs- und Rohstoffkosten zu bewältigen. Die Preissituation entspannt sich nur langsam. Auch eine schnelle Energiewende ist in vielen Molkereien, Bäckereien oder Schlacht- und Zerlegebetrieben nicht möglich, weil Gas in weiten Bereichen der Lebensmittelherstellung zum Einsatz kommt. Die hohen Energiepreise und Rohstoffkosten könnten die Hersteller nicht vollumfänglich auf ihre Verkaufspreise umlegen, so der Bericht. Fazit: Insgesamt belasten die Energiekosten die Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit vieler Betriebe stark. Für einige Betriebe sind dadurch die Grenzen der Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit bald erreicht.

Die Gesamtinflation Österreichs ist im Oktober 2023 laut der Schnellschätzung der Statistik Austria auf 5,4 % gesunken. Das geht vor allem auf sinkende Preise für Nahrungsmittel und Möbel zurück. In Zeiten der Teuerung stehen Aktionen beim Einkaufsverhalten der Haushalte im Vordergrund. Die Einkaufsmengen gingen im 1. Halbjahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 3,5 % zurück. Sie liegen damit sogar leicht unter dem Niveau vor Beginn der Pandemie. „Wir sehen, dass die Absätze an Qualitätslebensmittel sinken und der Dschungel an Handels-Eigenmarken wächst. Wenn wir auch in Zukunft gut durch Krisen kommen wollen, müssen wir den Absatz regionaler Lebensmittel erhöhen“, so Totschnig. Laut Bericht kaufen Konsumentinnen und Konsumenten teuerungsbedingt vermehrt bei Diskontern und Supermärkten anstelle von Direktvermarktern oder dem Fachhandel ein.