Fleischproduktion auf niedrigstem Stand seit 15 Jahren in Deutschland

Vor allem für Schweinehalter sind das schlechte Nachrichten: Nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes produzierte Deutschland in den ersten drei Quartalen 2023 5,01 Mio. Tonnen Fleisch. Dabei sind Hausschlachtungen einberechnet. Das waren rund 259.000 Tonnen oder 4,9 Prozent weniger als von Januar bis September 2022. Damit setzt sich der Trend fort – die Fleischproduktion schrumpft und schrumpft und schrumpft.

Bereits im vergangenen Jahr gab es ein Minus von 8,1 Prozent. Damit zeigt die Kurve seit 2016 stetig nach unten, so dass die Fleischproduktion Ende des Jahres wohl auf dem Niveau von vor 15 Jahren angelangt ist. Dabei trifft es nicht alle Erzeuger gleichermaßen. Weiterhin bleibt hierzulande Schweinefleisch mit einem Anteil von 61,9 Prozent das wichtigste Fleisch. Geflügelfleisch hat einen Anteil von 23,3 Prozent und Rindfleisch mit 14,4 Prozent.

Auch wenn Schweinefleisch immer noch das wichtigste Fleisch in Deutschland ist; hier zeigt sich der Strukturwandel in der Produktion sehr deutlich. Bereits von 2017 bis 2022 war die Zahl Tiere um mehr als 11 Millionen Stück gesunken. Dieses Jahr ging das Angebot an Schlachtschweinen gegenüber 2022 noch einmal um 2,83 Millionen Tiere oder 8,0 Prozent auf 32,56 Millionen Tiere zurück. Zwar zerlegten Schlachter in den ersten neun Monaten 2023 mit 1,13 Millionen 219.000 mehr Schweine aus dem Ausland. Aber das war nicht genug, um den Rückgang von 3,05 Millionen Tieren aus heimischen Ställen auszugleichen. Insgesamt sank die Schweinefleischerzeugung gegenüber den ersten drei Quartalen 2022 um 266.200 Tonnen oder 7,9 Prozent. Sie umfasste nur mehr 3,10 Mio. Tonnen.

Bei anderen Fleischarten ergibt sich ein nicht ganz so negatives Bild. Zwar ist auch die Erzeugung von Schaf- und Lammfleisch geschrumpft. So lag sie bei 16.510 Tonnen und fiel damit um 5,9 Prozent geringer als im Vorjahr aus. Aber das Volumen ist insgesamt nicht so groß. Besser ist es im Geflügel. Der Negativtrend der beiden Vorjahre scheint gestoppt. Die Fleischmenge wuchs im Vergleich zu 2022 um 0,6 Prozent auf knapp 1,17 Mio. Tonnen.

Nicht so schlecht sah es auch bei Rindfleisch aus. So produzierten die Betriebe bislang in 2023 722.740 Tonnen Rindfleisch. Immerhin 0,1 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode. Der leichte Zuwachs ergab sich daraus, dass angelieferte Tiere schwerer waren. Das Schlachtaufkommen hingegen war insgesamt um 0,7 Prozent geringer.