So wie immer alles fordern und dann -Hühnerfleisch zum Kampfpreis ! Und Geflügelwirtschaft Bemühungen für mehr Tierwohl gehen den Bach runter

Engmaschige Kontrollen, mehr Tierwohl und trotzdem setzen Handelsketten auf Billigimporte aus Tschechien. Die Geflügelwirtschaft Österreich kritisiert die Vorgehensweise des Diskonters.

Die Geflügelwirtschaft Österreich bemüht sich, langsamer wachsende, vitalere Tiere am Markt einzuführen. „Eine Handelskette untergräbt alle österreichischen Anstrengungen, um für mehr Tierwohl bei Mastgeflügel zu sorgen. Der Diskonter vermarktet 1 kg Hühnerfleisch aus Tschechien zum Kampfpreis von 3,49 €“, teilt die Geflügelwirtschaft mit.

Mastgeflügel in Österreich hat per Gesetz 30 bis 40 % mehr Platz, die Tiere leben gesünder und auch der Tierarzneimitteleinsatz ist deshalb nachweislich deutlich geringer. Die Geflügelwirtschaft Österreich fordert den Diskonter auf, „sich beim Einkauf an die in Österreich geltenden Tierschutzbestimmungen zu halten und nur Fleisch zu vermarkten, das dem hohen österreichischen Standard und damit den hohen Erwartungen der Konsumenten entspricht.

„Wir arbeiten in Österreich nach den EU-weit strengsten Haltungsbestimmungen für Mastgeflügel und setzen uns seit dem Vorjahr auch klar für die Einführung von vitaleren Masthühnern ein. Penny schädigt mit seiner Aktion nicht nur österreichische Bäuerinnen und Bauern, die sich täglich sorgsam in ihren Familienbetrieben um ihre Hühner kümmern. Der Diskonter verunsichert mit dem Kampfpreis auch die Konsumenten. Denn so billig kann Geflügel bei Einhaltung aller gesetzlichen, tierschutzkonformen Bestimmungen nicht produziert werden“, sagt Markus Lukas, Obmann der Geflügelwirtschaft Österreich.

Österreichische Hühner werden darüber hinaus mit gentechnikfreiem Futter gefüttert und Soja aus Regenwaldregionen ist für die heimische Geflügewirtschaft tabu. „Wir fordern den Diskonter auf, derartige Ware vom Markt zu nehmen. Denn wenn etwas so billig ist, dann zahlt immer jemand in der Wertschöpfungskette drauf, das sind in diesem Fall vor allem die Tiere“, erklärt der Obmann.

In Österreich wird jede einzelne Herde mehrfach von Geflügelfachtierärzten besucht. Alle für die Tiergesundheit und die Rückverfolgbarkeit erforderlichen Daten werden in der „Poultry Health Data“ des österreichischen Geflügelgesundheitsdienstes QGV dokumentiert. „Der Tierarzneimitteleinsatz bei Geflügel wird jährlich veröffentlicht, so konnten wir auch darstellen, dass sich der Einsatz bei Masthühnern in Österreich in den vergangenen Jahren um mehr als 50 % verringert hat“, freut sich QGV-Obmann Gerhard Skreinig.