ASP: Erstmals Ausbruch bei Hausschweinen in unserer Nachbarschaft im Norden Italiens

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) breitet sich international weiter aus. Im Norden Italiens ist jetzt erstmal ein Hausschweinebestand von der Tierseuche betroffen. In Europa gibt es im ersten Halbjahr 2023 schon mehr Ausbrüchen in Nutzschweinebestände als im gesamten vergangenen Jahr.

Im Norden Italiens ist die Afrikanische Schweinepest (ASP) erstmals bei Hausschweinen nachgewiesen worden. Nach Angaben der Weltorganisation für Tiergesundheit handelt es sich um einen Nutztierbestand mit 166 Schweinen in der Lombardei.

Laut der Behörden soll es sich um einen Einzelfall handeln. Es bestand wohl kein Kontakt zu anderen landwirtschaftlichen Betrieben. Trotzdem würde die Überwachung der benachbarten Gebiete verstärkt. 

Bisher gab es in Norditalien nur Ausbrüche der ASP bei Wildschweinen. Betroffen sind die Regionen Lombardei, Piemont und Ligurien. Der erste Nachweis stammt aus dem Januar 2022. Erstmals bei Hausschweinen trat die Tierseuche auf dem Festland Italiens im vergangenen Jahr in einem Außenbezirk von Rom auf.

22 Länder meldeten in der ersten Hälfte des Jahres 2023 Ausbrüche der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei Hausschweinen. Laut der Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) gab es von Jahresbeginn bis zum 30. Juni 337 Ausbrüche. Insgesamt waren 606.005Hausschweine betroffen. Bei den Wildschweinen meldeten 16 Länder 3.331 ASP-Ausbrüche mit insgesamt 5.292 Fällen für die erste Jahreshälfte. 

Besonders dramatisch ist die Lage in den Balkanstaaten. Die Seuche breitet sich in Osteuropa immer weiter aus. Insgesamt überschreitet die Zahl der ASP-Fälle bei europäischen Hausschweinen jetzt schon die Gesamtzahl aus 2022.

In dem am schlimmsten betroffenen Landstrich in Bosnien und Herzegowina mussten zum Beispiel inzwischen mehr als 15.000 Schweine gekeult werden. Offiziellen Meldungen zufolge wurden bis zum 21. Juli landesweit 248 ASP-Ausbrüche bestätigt. Vier davon betrafen laut WOAH Wildschweine. Die anderen Ausbrüche, von denen fast 11.800 Tiere direkt betroffen waren, trafen Hinterhofbestände und somit Hausschweine.

Auch im benachbartem Kroatien gab es weiter Fälle. Die Veterinärbehörde meldete der WOAH in den letzten 10 Tagen weitere 135 ASP-Ausbrüche bei Hausschweinen. Mit dem letzten, am 13. Juli bestätigten Ausbruch waren 3.163 Tiere betroffen, alle in kleinen Herden.