Getreidepreis Verfall: Niederösterreich verlangt bessere Kontrolle der Routen

Der Landtag fordert Bundesagrarminister Norbert Totschnig auf, sich in Brüssel für Nachbesserungen bei den ukrainischen Getreideexporten einzusetzen.

Der Unmut der österreichischen Bauern über die ukrainischen Getreideexporte ist groß. Am Donnerstag (6.7.) hat der niederösterreichische Landtag auf Drängen den Bauernbunds gehandelt. In einer Resolution fordert er Bundesagrarminister Norbert Totschnig dringend auf, sich für eine Anpassung und Neugestaltung des Getreideabkommens zwischen der Europäischen Union und der Ukraine einzusetzen. So müsse die EU-Kommission sicherstellen, dass ukrainische Agrarprodukte an ihren Bestimmungsort ankommen und nicht zu Marktstörungen in Europa führen. Kürzlich hatte auch die Vollversammlung der LK Burgenland bessere Kontrollen der Handelswege gefordert. Ende Juni verlangte das Bauernparlament in Oberösterreich sogar einen sofortigen Importstopp.

Nach Auffassung des niederösterreichischen Bauernbunddirektor Pau Nemecek zeigt sich, dass das aktuelle EU-Abkommen nicht dafür sorgt, dass ukrainisches Getreide insbesondere in Afrika ankommt. „Daher braucht es Lösungen, damit die Lebensmittel dort ankommen, wo sie am dringendsten gebraucht werden. Das Abkommen muss nachgebessert werden muss“, fordert NÖ Bauernbunddirektor Paul Nemecek.

Gleichzeitig sieht der Bauernbund die Konsumenten getäuscht. Aktuell werde für Brot, Semmeln und anderen Backwaren in Österreich auch ukrainisches Getreide verwendet. Dieses entspricht laut Bauernbund aber nicht den hohen österreichischen Standards. „Wer denkt in Österreich schon daran, dass in unserem Brot und Kaisersemmeln nun ukrainischer Gen-Weizen steckt?“, warnt Nemecek.

Österreichs Konsumenten können derzeit kaum feststellen woher das Getreide und Mehl für Brot, Semmeln und Backwaren kommen. Darum drängt Nemecek auf ein rasches Umsetzen des AMA-Gütesiegels im Getreidebereich, sowie einer Marketingoffensive für Österreichisches Getreide.