Ferkelknappheit extrem


Laut Österreichischer Schweinebörse ging die Zahl schlachtreifer Schweine seit Mitte
Jänner Woche für Woche zurück. Bei einem Schlachtvolumen, das um 10 bis 15 Prozent
unter den Vorjahreswerten lag, kämpften die Betriebe mit Auslastungsproblemen und
suchten händeringend nach Schweinen. Andererseits wurde beklagt, dass wegen mehr-
monatiger Fixpreisverträge mit der Fleischindustrie die Weitergabe der Preiserhöhungen
nicht möglich wäre. Spekulative Zurückhaltung der Mäster dürfte nicht der Grund für das
knappe Angebot sein, das durchschnittliche Schlachtgewicht sank zuletzt auf 98 kg.

Stark ausgeprägte Ferkelknappheit
Auf dem österreichischen Ferkelmarkt stand einer rekordverdächtigen Nachfrage weiterhin
ein unterdurchschnittliches Angebot gegenüber. Die Erzeugergemeinschaften konnten die
Bestellungen nur mit zunehmenden Wartezeiten für die Mäster abarbeiten. Die Notierung
steigt in der 8. Kalenderwoche um 10 Cent auf EUR 3,80 je kg.
Europaweit nahm die Ferkelknappheit bisher kaum gekannte Ausmaße an. Die durch die
positive Entwicklung bei Schlachtschweinen zusätzlich angefachte Nachfrage übertraf das
geringe Angebot klar. Nochmals steigende Notierungen waren die logische Konsequenz.
EU-Schweinemarkt: Kleines Angebot nach Bestandsabbau
Der EU-Schweinemarkt stand weiterhin im Zeichen des kleinen Angebotes. Die von
Eurostat veröffentlichten Viehzählungsergebnisse zeigten den Abbau der Schweinebe-
stände. Demnach wurden Ende 2022 um 5,8 % weniger Schweine in der EU gehalten als
zwölf Monate davor. Einen derart starken Rückgang hatte es seit der Jahrtausendwende
noch nicht gegeben. Die Schlachthöfe rangen um eine möglichst gute Auslastung ihrer
Kapazitäten. Fast alle Notierungen wurden nochmals angehoben. Allmählich ging auch
das Fleischangebot auf dem europäischen Binnenmarkt zurück und die Preise zogen an.
Der Drittlandexport von gefrorener Ware blieb dagegen schwierig.
In Deutschland ist das Lebendangebot noch immer gering, nur regional wird von einer
Zunahme berichtet. Im Fleischhandel sind die Preise zwar gestiegen, aber schwächer als
bei den Schweinen. Daher drängten Schlachthöfe und Verarbeiter auf eine konstante No-
tierung. Die Erzeugergemeinschaften stimmten mehrheitlich zu.