Ferkel knapp und teuer

Laut Österreichischer Schweinebörse gelang trotz emsiger Arbeitsweise der Schlacht- und
Zerlegebranche keine vollständige Räumung des Lebendmarktes, weil ein Arbeitstag (8.
Dezember) ausfiel. Einige Tausend schlachtreife Schweine mussten demzufolge in die 50.
Kalenderwoche verschoben werden. Trotzdem entstand kein Sättigungsgefühl unter den
Marktteilnehmern, da man froh war, bis Weihnachten eine ausreichende Rohstoffversorgung vorzufinden. Aufgrund der Ausgewogenheit des Marktes einigte man sich auf eine
unveränderte Mastschweine-Notierung von EUR 2,09 je kg bis zum Jahresende.
Wartezeiten beim Ferkelbezug
Auf dem österreichischen Ferkelmarkt führte die stark gestiegene Nachfrage inzwischen
überall zu Wartezeiten. Auch die frostigen Temperaturen trugen zu einer höheren Einstallmotivation der Mäster bei. Die Notierung steigt in der 50. Kalenderwoche um 10 Cent auf
EUR 3,15 je kg.
Europaweit fand das geringe bis durchschnittliche Ferkelangebot rasch Abnehmer. Die in
den letzten Wochen gestiegenen Schlachtschweinepreise belebten die Nachfrage. Fast
alle Notierungen wurden nochmals angehoben.
EU-Schweinemarkt: Umfangreiche Schlachtungen
Der EU-Schweinemarkt profitierte noch von den Vorbereitungen für Weihnachten. Da die
Mäster vor den Feiertagen möglichst viele Schweine ablieferten, liefen die Schlachtbänder
auf Hochtouren. Der Bedarf an Schweinefleisch war saisonüblich sehr groß, für die Woche
vor Weihnachten wurde allerdings bereits ein Rückgang erwartet. Daher blieben die meisten Notierungen unverändert. In Italien konnten sich Mäster und Schlachtunternehmen
angesichts der Diskrepanz zwischen der aktuell guten Lage und der voraussichtlichen Entwicklung nicht auf einen Preis einigen. Die Drittlandexporte nach Asien gestalteten sich
weiterhin schwierig. Einerseits herrschte Konkurrenz zu Lieferanten aus den USA, andererseits waren die Abnehmer wegen der hohen Inflation und der Covid-Welle in China
zurückhaltend.
Auch in Deutschland werden derzeit sehr viele Schweine geschlachtet und auch dort wird
eine baldige Beruhigung der Nachfrage erwartet. Der Bedarf an Verarbeitungsfleisch ist
bereits deutlich verringert. Da die Schlachtgewichte der Schweine weiter sinken, werden
keine großen Angebotsüberhänge rund um den Jahreswechsel erwartet.