Lockdown trifft Schweinemarkt

Laut Österreichischer Schweinebörse blieb die heimische Fleischbranche von der jüngsten
Corona-Entwicklung nicht verschont. Vereinzelt bereiteten fehlende Arbeitskräfte Kopfzer-
brechen, andernorts brachen die Bestellungen stark ein. Lockdowns und schwindende Er-
wartungen beim Wintertourismus drückten die Stimmung. Das Angebot an schlachtreifen
Schweinen war ungebrochen hoch, ebenso das Schlachtgewicht mit durchschnittlich 100 kg.

Der Schlachtpreis für Zuchtsauen blieb unverändert bei EUR 0,83 je kg. Im Vergleich zum
Vorjahr ergab das ein Minus von 18,6 %

Leichte Belebung des Ferkelabsatzes
Der österreichische Ferkelmarkt befand sich absatzbedingt in einer Erholungsphase.
Diese schritt zwar nur langsam voran, zeigte aber in die richtige Richtung. Im Grad der
Erholung bestanden nach wie vor deutliche Unterschiede zwischen den Bundesländern.
Die Notierung bleibt in der 47. Kalenderwoche unverändert bei EUR 1,80 je kg.
Europaweit setzte sich die leichte Belebung des Ferkelhandels fort. Die Vermarktung lief
zumeist zügiger als in den letzten Wochen. In einigen Ländern reichte das für Preisan-
stiege, die anderen Notierungen waren stabil.

EU-Schweinemarkt: Nachfrageimpulse und -rückgänge
Auf dem EU-Schweinemarkt stand weiterhin ein umfangreiches Angebot zur Verfügung.
Nachfrageseitig gab es unterschiedliche Entwicklungen. Einerseits waren Impulse durch
einen lebhafteren Fleischhandel spürbar, für die vor allem das Weihnachtsgeschäft sorgte.
Andererseits wurden in einigen Mitgliedsländern Corona-Maßnahmen verschärft, weshalb
dort die Absätze in Richtung Gastronomie und Veranstalter wegbrechen. In Spanien findet
der angekündigte Streik in der Fleischbranche nach einer Einigung zwischen Arbeitgebern
und Gewerkschaften nicht statt. Damit konnten drohende Marktverwerfungen abgewendet
werden. Bei den Notierungen gab es fast keine Änderungen.
In Deutschland bietet der Schweinemarkt ein uneinheitliches Bild. Während regional von
Entspannung und einem Abbau der Überhänge die Rede ist, verschlechtert sich die Lage
insbesondere in Bayern Corona-bedingt. Der Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest
(ASP) in Mecklenburg-Vorpommern hat sich dagegen kaum auf die aktuelle Marktlage
ausgewirkt.