Verbraucherzentrale verurteilt Billigstpreise für Lebensmittel.

Verbraucherschützer kritisieren die extremen Preiskämpfe im LEH und fordern ein stärkeres Einbeziehen von Kosten für mehr Umwelt – und Tierschutz direkt in die Nahrungsproduktion.

Kritisiert wird von der Verbraucherzentrale des Bundesverbandes die extremen Preiskämpfe bei Lebensmittel. Verbandschef Klaus Müller wandte sich im Gespräch mit der Deutschen Presse Argentur gegen ein Verschleudern zu Billigstpreisen. Die Zeche für diese Verfallpreise fallen wieder einmal mehr den Landwirten zu, die an teilweise 14 Stunden Tagen alles geben und dafür kaum Wertschätzung bekommen und geschweige denn anständig entlohnt werden!

Aber wie kann es sein, das Obst, Gemüse, Milch, Eier und Fleischprodukte preiswerter verkauft werden als sie hergestellt werden?

„Unterm Strich wäre es sinnvoll, diese Kosten tatsächlich in die landwirtschaftliche Produktion hinein zu rechnen oder erst gar nicht entstehen zu lassen“, sagte der Verbraucherschützer. Der VZBV- Chef begrüßte es aber, dass Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) unfaire Praktiken großer Supermarktketten zu Lasten kleiner Lieferanten unterbinden will.

Zurückhaltend reagierte Müller auf Klöckners Vorschlag, auf Verpackungen den Anteil anzugeben, der vom Verkaufspreis an die Landwirte geht. Dies sei nauf jeden Fall gut gemeint und bei unverarbeitenden Produkten wie Obst oder Milch spreche nichts dagegen, es könne ein Gefühl vermitteln wie wenig tatsächlich bei den Bauern ankommt. Bei komplexeren, verarbeiteten Produkten stünde aber der Bürokratieaufwand in keinem Verhältnis dazu.

Man meine der Bundestag solle noch eine Schippe drauf legen, um alle Mechanismen zu beenden, die sich in sehr ungleichen Marktbeziehungen eingeschlichen haben. DBV – Präsident Joachim Rukwied sagte dazu der Nachrichtenargentur, mehr Transparenz bei Preisen sei grundsätzlich gut und richtig “ , die hohen Erzeugungsstandards müssen belohnt und höher vergütet werden, dies gilt für alle Produkte in gleichem Ausmaß.

Nach Bauernprotesten vor Zentrallagern des Handels hatten mehrere Supermarktketten bereits angekündigt, ihre Einkaufspreise für Schweinefleisch zu erhöhen.

Auch Ministerin Klöckner will per Gesetz unfaire Handelspraktiken verbieten. Daneben solle der Handel einen Verhaltenskodex mit den Landwirten vereinbaren – ein Entwurf solle noch Im Jänner vorgelegt werden.