Für Norbert Marcher gibt es keine Coronagefahr in Österreichs- Schlachthöfen

Laut Norbert Marcher von den Fleischwerken Marcher, gibt es keine Coronagefahr durch Wanderarbeiter in Österreichs Schlachthöfen. Im Gegensatz zu Deutschland sind die Fleischhauer und Fleischzerleger hierzulande fix angestellt. Das drücke allerdings auf die Margen. Indes werden in Deutschland Stimmen für Fleischmindestpreise laut.

In Deutschland gilt für Hilfs- und Facharbeiter im Schlachthof ein Mindestlohn von 9,35 € die Stunde, in Österreich liegt der Kollektivvertragslohn für Hilfsarbeiter bei zehn, bei Facharbeiter bei 12,70 €. Dazu kommen das 13. und 14. Gehalt, gibt Norbert Marcher, der größte Fleischverarbeiter Österreichs, in einem Bericht der Tageszeitung Kurier zu bedenken. Im Gegensatz zu vielen deutschen Schlacht-und Zerlegebetrieben sind in unseren Betrieben keine Wanderarbeiter beschäftigt. Alle Schlachter und Zerleger seien als Fleischfachkräfte direkt angestellt. Die Arbeiter, überwiegend ungarische oder kroatische Wochenpendler, bewohnen betriebseigene Einfamilienhäuser oder Wohnungen, die regelmäßig von Putzpersonal gereinigt und in Ordnung gehalten werden, stellt Marcher weiter fest.

Zudem wären die Schlacht-und Zerlegemitarbeiter äußerst loyal und nahmen auch in Kauf, etliche Wochenenden nicht nach Hause fahren zu können, da wegen der teils unübersichtlichen Situation an den Grenzen nicht sichergestellt war, dass die wieder nach Österreich einreisen dürften.

Marcher zeigt sich auch erleichtert, dass bisher in keinen seiner Betriebe ein Coronafall aufgetreten ist. 

Da die deutsche Konkurrenz weitaus billiger produzieren könne, weil die Schlachthofmitarbeiter schon über Jahre ausgebeutet werden und einer EU- weiten Forderung auf gleiches Arbeitsrecht und Lohn nicht eingehalten wird. Haben die österreichischen Schlachtbetriebe einen prinzipiellen Nachteil am Markt. Die Coronafälle in deutschen Schlachthöfen nehmen indes zu. Viele der infizierten wohnten in Sammelunterkünften ( Container) und werden von Subunternehmen beschäftigt. Einzelne Schlachthof- Standorte wurden bereits geschlossen.

Im Vorlauf zu einem Krisengespräch wegen der Zustände in der deutschen Fleischindustrie lässt der Grüne Bundesvorsitzende Robert Habeck aufhorchen und fordert Mindestpreise für Fleischprodukte. Die Lockangebote an die Konsumenten legten den Bauern ,,Daumenschrauben“ an, so Habeck. Wenn von den Bauern gute Arbeit sowie Tierschutz und Klimaschutz verlangt werde, müssten sie dafür auch entsprechend bezahlt werden. ( ein Wunschtraum von uns Bauern )