Lage am Schweinemarkt beruhigt sich

Die Aufbruchstimmung in der Gastronomie kurbelt die Fleischwirtschaft an. Spürbare Impulse zeigen ebenso die Exporte nach Korea und Japan.

Auch wenn die zuletzt EU-weit aufgestauten Überhänge an schlachtreifen bzw. überreifen Schweinen noch zu erheblichen Teilen vorhanden sind, treten bedeutende Fleischunternehmen für Stabilisierung und Beruhigung der Lage ein. Feiertagsfreie Wochen und die EU-weite Lockerung der Gastrorestriktionen sind dabei hilfreiche Argumente. In Deutschland gelang es der Schlachtbranche die zusätzliche Verunsicherung durch Corona infizierte Schlachthofmitarbeiter und damit teilweisen Schließungen von Schlachthöfen, im Zaun zu halten. Somit konnten zumindest bis jetzt weitere Kollateralschäden vermieden werden. Noch am stärksten quälen Preis und Absatz die Marktbeteiligten in Belgien und Italien. In Belgien fehlt wegen der ASP bei Wildschweine die Asienexporterlaubnis .

In Italien hat der Landwirtschaftsverband der größeren Betriebe (Confagricoltura) vor den Auswirkungen der Corona- Krise auf die Schweinehaltung gewarnt. Die Branche kollabiere, erklärte der Präsident des Fachverbandes Schweine, Claudio Canali, vergangene Woche,

Nach Angaben des Verbandes sind die Schlachtzahlen in Italien um etwa 20% zurückgegangen. Rund 200.000 Schweine seien nicht an den Hacken gekommen. und die Notierungen für Schlachtschweine in der Gewichtsklasse 160 bis 176 kg sind von Anfang März bis jetzt um 45Cent/kg Lebendgewicht eingebrochen. Auch machen sich die Versäumnisse im Handel mit China bemerkbar. Während Spanien hunderte Werke für die Ausfuhr nach China zertifiziert habe, gebe es in Italien nur neun Schlachthöfe mit den entsprechenden Genehmigungen.

In Österreich wurden nach einer 6-wöchigen Flaute erstmals wieder normale bis überdurchschnittliche Mengen geschlachtet. Der Rückstau wird kleiner und das für diese Jahreszeit mit 100,5 kg höchste Schlachtgewicht aller Zeiten wird sich ebenfalls verringern. Die im Gastrobereich spürbare Aufbruchstimmung hat sich auch auf das Fleischgeschäft  übertragen. Spürbare Impulse zeigen die Exporte nach Korea und Japan, während man mit China noch am Feilschen der Preise ist.