Der Anteil der Jungbauern soll sich bis 2040 auf 12 Prozent verdoppeln, so ein inoffizielles EU-Strategiepapier.
Die Zahlen sind ernüchternd und bedrohlich für die Ernährungssicherung. Das Durchschnittsalter der Landwirte in der EU beträgt 57 Jahre, nur 12 % sind jünger als 40 Jahre. Davon sind nur 2,5 % Frauen. Stand 2020. Doch seitdem dürfte sich da nicht wesentlich geändert haben.
Daher will EU-Agrarkommissar Christophe Hansen das ändern. Sein Plan: Bis 2040 soll sich der Anteil der Jungbäuerinnen und -bauern auf zwölf Prozent verdoppeln. So steht es in einem noch inoffiziellen Strategiepapier der Kommission für den Generationenwechsel in der Landwirtschaft. Kommenden Dienstag (21. 10.) soll es am Rande der Plenarsitzung des Europäischen Parlaments vorgestellt werden.
is dahin können sich aber noch Details ändern, heißt es aus Brüsseler Kreisen. Um den Generationenwechsel zu beschleunigen, will Brüssel die derzeitigen Mittelzuweisungen verdoppeln, sodass mindestens 6 % der zweckgebundenen Agrarausgaben der Mitgliedstaaten über die Nationalen Regionalen Partnerschaftspläne (NRP) für den Generationswechsel bestimmt sind. Jedes Mitgliedsland soll zudem „umfassende, verbindliche Strategien zum Generationswechsel“ ausarbeiten.
Laut dem 19-seitigen geleakten Strategiepapier gilt die Ernährungssicherheit als „wesentlicher Bestandteil einer umfassenderen europäischen Sicherheit und strategischen Autonomie“. Dies müsse aber die nächste Generation von Landwirten stemmen. Um das ambitionierte Ziel von zwölf Prozent Junglandwirten zu erreichen, will Brüssel ein „umfassendes Starterpaket“ vorlegen. Dieses soll zusätzliche
- degressive Einkommensbeihilfen,
- Niederlassungs- und
- Investitionsbeihilfen vorsehen.
- Auch soll der Zugang zu Fremdkapital und Boden deutlich erleichtert werden.
Dazu plant Brüssel eine „Europäische Landbeobachtungsstelle“, Sie soll die Transparenz auf den Grundstücksmärkten verbessern, Preise verfolgen und Landnutzungsänderungen überwachen.
Das Papier verweist zudem auf ergänzende Maßnahmen, um Unternehmensgründungen, Innovationspartnerschaften, Nachfolgeregelungen, Schulungen und Unterstützungsdienste zu unterstützen. Dies soll helfen, um Beruf und Privatleben besser zu vereinen. Ein Thema, das Kommissar Hansen aus persönlichen Gründen (Tod seines Bruders) sehr am Herzen liegt. Um Zugang und Effizienz zu verbessern, soll jedes Land für die Junglandwirteförderung eine einzige Anlaufstelle in jedem Mitgliedstaat einrichten. von AgE und Josef Koch
