Hollands -Tierhaltung: 3 Milliarden Entschädigung will Greenpeace von Rabobank

Die Rabobank soll 3,1 Milliarden Euro in einen Stickstofffonds einzahlen, fordert die Umweltorganisation Greenpeace.

Als Ausgleich für Umweltschäden, die mit Hilfe von Agrarkrediten der Rabobank in den Niederlandenen entstanden sein sollen, fordert Greenpeace von dem Bankhaus einen Milliardenbetrag.

Greenpeace beziffert die gesellschaftlichen Kosten der Luft- und Wasserverschmutzung, die durch die intensive Tierhaltung in den Niederlanden entstünden, auf jährlich 100 Milliarden Euro. Davon können nach Einschätzung der Umweltorganisation 3,1 Prozent der Rabobank als treibende Kraft hinter der Intensivierung der Landwirtschaft zugeschrieben werden. Das wiederum entspricht den 3,1 Milliarden Euro, die der Agrarfinanzierer nach Meinung von Greenpeace in einen Stickstofffonds einzahlen sollte.

Greenpeace wirft der Rabobank vor, als spezialisierter Agrarfinanzierer das Wachstum der intensiven Tierhaltung in den Niederlanden massiv angekurbelt und daran kräftig verdient zu haben. Dabei habe die Rabobank seit über 30 Jahren von der Stickstoffkrise gewusst. Dennoch habe die Bank die niederländischen Landwirte über all die Jahre dahingehend beraten, weiter in Größenwachstum und Intensivierung zu investieren.

Die Schulden eines durchschnittlichen viehhaltenden Betriebes in den Niederlanden hätten sich von 2007 bis 2020 mehr als verdoppelt auf rund 1 Million Euro. Insgesamt sollen die Viehhalter langfristige Finanzierungen im Umfang von 15 Milliarden Euro aufgenommen haben, allerdings nicht nur bei der Rabobank.

Nach Einschätzung von Greenpeace hat die Rabobank enormen Einfluss auf die niederländische Landwirtschaft. Fünf von sechs Landwirten hätten Finanzierungen des Kreditinstituts laufen.

Darum fordert Greenpeace die Rabobank auf, kein weiteres Kapital für die „industrielle Landwirtschaft“ bereitzustellen.

Laut dem Fachportal Bank.NL erklärte ein Sprecher der Rabobank zu den Vorwürfen: „Wir unterstützen die Lösung des Stickstoffproblems.“ Die Rabobank halte es für wichtig, dass ein Gesellschaftsvertrag erreicht werde, der mehr Klarheit für die Zukunft des Agrarsektors schaffe.