Klimaschutz: Zu viele Treibhausgase aus der Landwirtschaft

Der Fortschrittsbericht 2022 zum Klimaschutz zeigt akuten Handlungsbedarf für Landwirte, aber auch für Verbraucher.

Der Klimaschutzbericht von Umweltministerin Leonore Gewessler zeigt deutlichen Handlungsbedarf für die Agrarbranche auf. Vergangene Woche legt die Ministerin ihn dem Parlament vor. Denn die Landwirtschaft verfehlte ihre CO2-Einsparungsziele weitgehend, trotz Umsetzen der geplanten Maßnahmen.

Damit ist sie aber nicht allein. Vor allem der Verkehrssektor bereitet Gewessler Kopfzerbrechen.

Die Emissionen aus der Landwirtschaft konnten zuletzt den sinkenden Trend aus den Jahren 2005 bis 2010 nicht mehr fortsetzen. Seit 2014 überschreiten sie gar leicht die Vorgaben. So lag die Emissionsmenge 2020 um 0,04 Mio. t über der sektoralen Höchstmenge des Klimaschutzgesetzes von 7,9 Mio. t CO2-Äquivalent.

Der Ausblick ist laut dem Fortschrittsbericht 2022 düster: Die Emissionen des Sektors Landwirtschaft werden sich in den nächsten Jahren voraussichtlich nur wenig verändern. Die Viehbestände haben sich stabilisiert und auch beim Mineraldüngereinsatz ist kein klarer fallender Trend mehr erkennbar.

Der Bericht kommt zum Schluss: Es ist daher notwendig, noch stärker als bisher auf Kreislaufwirtschaft mit standortangepasster, flächengebundener Tierhaltung zu setzen. In der neuen Förderperiode der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU soll zudem verstärkt auf die Klimawirksamkeit der geplanten Maßnahmen geachtet werden.

Den Verbrauchern rät der Bericht dringend zu einer gesünderen Ernährung mit hochwertigen Lebensmitteln, geringerem Fleischkonsum und einer deutlichen Verringerung der Lebensmittelabfälle.

Positiv: Von 2019 auf 2020 nahmen die Emissionen um 0,2 % zumindest marginal ab. Seit 1990 sanken sie um 16,3 %. Im Vergleich zu 2005 war eine leichte Abnahme um 1,6 % zu verzeichnen.

Im Vergleich zu 2019 sind die Treibhausgas-Emissionen aus dem Einsatz fossiler Energieträger annähernd konstant geblieben.