Biokrise zeigt Wirkung – Biobauern geben auf und kündigen Verträge

Biobauern kämpfen gegen Absatzprobleme, Kostenexplosion und immer mehr Betriebe kehren der Biolandwirtschaft den Rücken. Jahrelang ging es in der Bio-Welt nur in eine Richtung: aufwärts. Mehr Bauern, mehr Fläche steigende Gewinne und sichere Einkommen für die Landwirte. Doch nun scheint es damit vorbei zu sein. Immer mehr Biobauern wollen offenbar wieder konventionelle Landwirtschaft betreiben.

Bei uns in Österreich berichtet die Interessengemeinschaft der Bio-Kontrollstellen (IG), über den Ausstieg von 1450 landwirtschaftliche Bio-Betrieben und viele hundert weitere denken über den Ausstieg nach. In Deutschland gibt es noch keine aktuellen Zahlen – doch eine ganze Reihe von Beispielen bestätigt die Brisanz der Lage in der Biobranche.

Statistisch gesehen waren die Einkommen der Biobauern zuletzt meist höher als bei den konventionellen Kollegen. Der Hauptgrund dafür ist waren jedoch die Öko-Prämie und die höheren Subventionen. Die Erträge im Ackerbau und die Leistungen in der Milch sind im Ökobereich hingegen nur halb so hoch wie in der konventionellen Landwirtschaft. Deshalb ist die Produktion trotz der hohen Erzeugerpreise (oft) nicht kostendeckend.

Bei uns in Österreich ist die Situation offenbar ähnlich dramatisch. Dort sind im Jahr 2022 etwa 1450 landwirtschaftliche Bio-Betriebe aus der Bio-Landwirtschaft ausgestiegen und haben ihren Kontrollvertrag bei ihrer Kontrollstelle gekündigt“, sagt Wolfgang Pirklhuber, Sprecher der Interessengemeinschaft der Bio-Kontrollstellen Österreichs.

Allein im Salzburger Land überlegen die Familien von weiteren knapp 230 Biohöfen, ob sie aufgeben sollen. Die Gefahr, dass es viele tun, sei relativ groß, sagt Andreas Schwaighofer, Geschäftsführer des Verbandes Bio Austria Salzburg. Bis April wollen sich viele festlegen, wie es weitergehen soll.