Menschliche Sehkraft dank Schweinehaut gerettet

In Schweden haben Forscher ein Implantat aus Kollagenprotein entwickelt, das aus Schweinehaut stammt. Das Kollagenprotein ähnelt der menschlichen Hornhaut.

ING Mail Druck Martina Hungerkamp, agrarheute Schätzungsweise 12,7 Mio. Menschen auf der Welt sind blind, weil ihre Hornhaut – die äußerste transparente Schicht des Auges – beschädigt oder erkrankt ist. In Schweden haben Forscher nun ein Implantat aus Kollagenprotein entwickelt, das aus Schweinehaut stammt.

Das Kollagenprotein ähnelt der menschlichen Hornhaut. In einer Pilotstudie hat das Implantat bei 20 Menschen mit kranken Hornhäuten das Sehvermögen wiederhergestellt. Die meisten waren vor der Implantation blind. Menschen, die an Hornhautblindheit leiden. Die Studie, die gemeinsam von Forschern der Universität Linköping und LinkoCare Life Sciences AB durchgeführt wurde, wurde in Nature Biotechnology veröffentlicht. Die Ergebnisse geben denjenigen, die an Hornhautblindheit und Sehschwäche leiden, Hoffnung. Ein biotechnisch hergestelltes Implantat wäre eine Alternative zur Transplantation gespendeter menschlicher Hornhäute.

Diese sind in einigen Ländern knapp. In dem Projekt stand die Sicherheit und Wirksamkeit der biotechnologisch hergestellten Implantate im Mittelpunkt. Zudem soll sichergestellt werden, dass die neue Technologie in allen Teilen der Welt eingesetzt werden kann.

Benötigtes Kollagenprotein stammt aus Schweinehaut

Die menschliche Hornhaut besteht hauptsächlich aus dem Protein Kollagen. Die Forscher verwendeten Kollagen aus einer Schweinehaut, die vorher sehr intensiv gereinigt und behandelt wurde. Damit erfüllte sie die strengen Bedingungen, um letztendlich für den Menschen genutzt werden zu können.

Von Vorteil ist laut der Forscher, dass die Schweinehaut ein Nebenprodukt der Lebensmittelherstellung und damit leicht zugänglich und wirtschaftlich vorteilhaft ist. Während gespendete Hornhäute innerhalb von zwei Wochen verwendet werden müssen, können die biotechnisch hergestellten Hornhäute bis zu zwei Jahre lang gelagert werden, bevor sie zum Einsatz kommen.