Vermarktungsexperte warnt: 2023 nicht in Dinkel-Anbau einsteigen

.Dinkel ist in den vergangenen Jahren bei Ackerbauern und im Handel immer beliebter geworden. Mit dem Ergebnis, dass derzeit ein Überangebot den Markt belastet. Wenn Sie 2023 dennoch Dinkel anbauen wollen, hat Vermarktungsexperte Hans Jürgen Hölzmann für Sie eine klare Empfehlung.

Der Dinkelmarkt ist zwar noch immer eine Nische, hat sich in den vergangenen Jahren jedoch stetig entwickelt. Die Vermahlung hat sich in Deutschland von knapp unter 110.000 t innerhalb von fünf Jahren auf fast 242.000 t Mahlerzeugnisse aus Dinkel mehr als verdoppelt.

In Anbauversuchen und Rentabilitätsrechnungen schneidet die Kultur als Alternative zum Weizen häufig gut ab. Zwar liegt der Ertrag nicht entspelzt etwa 10 bis 15 Prozent unter dem von Weizen. Seine Ansprüche an den Standort sind jedoch verhältnismäßig gering. Den Anbau beherrschen erfahrene  Ackerbauern leicht.

„Aber genau darin liegt auch das Risiko“, sagt Hans Jürgen Hölzmann, der über 30 Jahre als Geschäftsführer einer Dinkel-Erzeugergemeinschaft tätig war.

„Der Dinkelmarkt erfuhr in den letzten Jahrzehnten einen enormen Aufschwung“, berichtet Hölzmann. War der Spelzweizen ursprünglich im süddeutschen und im ökologischen Bereich beheimatet, fehlen Dinkelprodukte heute in Deutschland in keiner gut sortierten Bäckerei. Genauso haben sich der Anbau und Entspelzbetriebe in ganz Deutschland etabliert, wenn auch noch immer mit starkem Süd-Nordgefälle.

Nicht zuletzt verhalf der Wunsch nach vielfältigeren Fruchtfolgen, die in vielen Bundesländern finanziell gefördert werden, zu einem Anbau-Aufschwung.