EU stuft lebensmittelversorgende Betriebe als systemkritisch ein

EU-Verbände begrüßen EU-Notfallplan, damit Lebensmittelkette nicht unterbrochen wird und fordern Gleiches in nationalen Plänen von den Staaten.

Die Europäische Union hat in ihrem Gas-Notfallplan dieser Tage, die in der Lebensmittelversorgung tätigen Betriebe als systemkritisch eingestuft. Die Gruppe von EU-Verbänden entlang der Lebensmittel-Wertschöpfungskette – COPA-COGECA für Landwirte und Genossenschaften, FoodDrinkEurope für die Lebensmittelhersteller sowie Primary Food Processors für Betriebe der ersten Verarbeitungsstufe fordert, dass die Mitgliedstaaten in ihren nationalen Notfallplänen ebenso handhaben.

Die Energieminister der Mitgliedstaaten legten fest, dass der Gasverbrauch der Union im kommenden Winter in Zusammenhang mit der russischen Invasion der Ukraine um 15% eingeschränkt wird. Vorrangig sollen, die geschützten Verbraucher wie Haushalte und für die Gesellschaft essenzielle Leistungen wie die Lebensmittel-, Getränke- und Haustierfutterproduktion von Kürzungen der Gaszuteilung ausgenommen werden.

Denn jede Unterbrechung der Gasversorgung würde, so die Verbände, die Betriebe von der Landwirtschaft bis hin zur Verarbeitung daran hindern, mit voller Kapazität Lebens- und Futtermittel herzustellen, und würde entsprechende Versorgungsengpässe nach sich ziehen. Gleichzeitig mit ihrer Forderung nach einer prioritären Gasversorgung sichern die von den drei Verbänden vertretenen Wirtschaftszweige ihrerseits zu, sich weiterhin zur Verbesserung ihrer Energieeffizienz zu verpflichten.

Die drei Verbände der Lebensmittel-Wertschöpfungskette vertreten 22 Mio. Landwirte, 22.000 Genossenschaften sowie Verarbeitungsbetriebe mit 4,62 Mio. Mitarbeitern. Die 290.000 Unternehmen mit Lebensmittel- und Getränkeerzeugung verarbeiten als größte Industriesparte der Union 220 Mio. t Rohstoff – das sind 70% der gesamten EU-Agrarproduktion – und ernähren eine halbe Milliarde Menschen.