Weniger Geruch, weniger Konflikte bei Fam. Neuhold

Der Schweinegeruch ist bei Anrainern verhasst. Einen emissionsarmen Stall analysiert jetzt ein Großprojekt.

Der Geruch ist oft ein Problem in der Schweinehaltung, wenn es z. B. um Anrainer geht. Wie sind die Bauern betroffen?

Zentner: Alle Auswirkungen auf die Umwelt bzw. auf etwaige ­Anrainer müssen Sachver­ständige laut den jeweiligen ­Gesetzen der Länder beurteilen. Der Komponente Geruch kommt dabei eine wesentliche Bedeutung zu. Viele landwirtschaftliche Bauverfahren werden dadurch oft Jahre verzögert.

Im Projekt SaLuT – Saubere Luft in der Tierproduktion – werden jetzt Emissionen in ­einem Schweinemaststall analysiert. Was wird ­dabei genau untersucht?

Zentner: Es handelt sich um ein EU-Projekt, welches erstmals umfassend nahezu alle wesentlichen Parameter der Tierhaltung abhandelt. Diese gehen von den Emissionen über den Keimgehalt bis zum Tierverhalten. Zudem werden Lärm und auch die Wirtschaftlichkeit des Stalls beurteilt.

Welche Ergebnisse brachte das Projekt bereits?

Zentner: Bisher wurden ­Schweinemast-Außenklimaställe ­emissionstechnisch eher negativ ­beurteilt. Mit emissionsarmen Systemen zeigt sich hingegen, dass nicht nur mehr Tierwohl ­gewährleistet werden kann. Es können außerdem nahezu alle Emissionen, vom Lärm über die Schadgase bis zum Geruch massiv reduziert werden.

Emissionen lassen sich auch durch Abluftwäscher reduzieren. Wie sind diese im Vergleich mit einer Kot-Harn-Trennung zu ­sehen, die im Projektstall ­eingebaut ist?

Zentner: Die Abluftreinigung setzt außerhalb des Stalles an und ist mit massiven Kosten in der Anschaffung und im laufenden Betrieb verbunden. Eine Kot-Harn-Trennung reduziert Emissionen bereits im Stall bzw. im Tierbereich. Das verbessert das Stallklima und auch die ­Tiergesundheit.

Warum ist die Kot-Harn-Trennung nicht weiter verbreitet?

Zentner: Die Güllewirtschaft in Kombination mit Vollspaltensystemen ist arbeitstechnisch und wirtschaftlich von Vorteil. Das ist der Grund, warum sich die Kot-Harn-Trennung noch nicht in diesem Umfang etabliert hat.

Was ist das Ziel des Projektes im Hinblick auf künftige ­Stallbauvorhaben?

Zentner: Ziel ist, abgesicherte Parameter für künftige Bauverfahren zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig wollen wir den Interessenten entsprechende Informationen zum neuen Stallsystem, zum Tierverhalten und zur integrierten Technik anbieten. Konflikte mit Anrainern sollen folglich reduziert und Bauverfahren von Schweineställen schneller umgesetzt werden können.