Es geht doch Frankreich führt Herkunftskennzeichnung für Gastronomie ein

Gleichzeitig zeigt man in Frankreich, dass es auch anders geht. Eine gestern veröffentliche Verordnung verpflichtet Restaurants und Kantinen dazu, ab März die Herkunft von angebotenem Schweine-, Geflügel- und Lammfleisch anzugeben. Künftig soll bei roh gekauftem Fleisch das Zuchtland und das Schlachtland angeben werden, außerdem ob es sich um frisches oder tiefgefrorenes Fleisch handelt. Laut einem Bericht der Tagesschau, will die französische Regierung damit den Verzehr von heimischen Produkten ankurbeln. Eine nationale Lösung geht also doch, wenn man nur den nötigen politischen Willen zeigt. Wir erwarten, dass sich Deutschland genauso dieser Verantwortung stellt. Das Vorbild aus Frankreich sollte eine Blaupause werden – übrigens ausdrücklich auch für eine verpflichtende Haltungskennzeichnung! Denn gerade im Gastronomie- und Großverbraucherbereich landet doch die anonyme Ware, bei der nicht ersichtlich ist, woher sie kommt und unter welchen Bedingungen sie erzeugt wurde.

Wie geht es in Deutschland weiter ?

Statt mit der geplanten Einführung einer Haltungskennzeichnung für tierische Erzeugnisse auch gleichzeitig die Herkunftskennzeichnung zu implementieren, will das Bundeslandwirtschaftsministerium auf eine europäische Gesetzesinitiative setzen und mit einer nationalen Lösung warten. Bis zum Jahresende soll laut Aussage von Staatssekretärin Silvia Bender außerdem ein Gesamtpaket aus Haltungskennzeichnung, Finanzierung und einem veränderten Genehmigungsrecht für Stallbauten stehen. Verfällt das Landwirtschaftsministerium in alte Muster und schiebt ein angekündigtes Ziel auf die lange Bank bzw. nach Brüssel? Wenn heute nicht schnell reagiert wird, dann wird es morgen keine Betriebe in Deutschland mehr geben, die höhere Haltungsstufen umsetzen können. Haltungskennzeichnung geht nicht ohne Herkunftskennzeichung!

Das Bundeslandwirtschaftsministerium wird zunächst keine Gesetzesinitiative für eine nationale Herkunftskennzeichnung tierischer Erzeugnisse starten. Staatssekretärin Silvia Bender begründete das gestern auf einer Veranstaltung Deutschen Bauernverbandes (DBV) zum Thema Verpflichtende Haltungs- und Herkunftskennzeichnung – Entscheidend für die Weiterentwicklung der Tierhaltung mit ungeklärten EU-rechtlichen Fragen bei einer nationalen Lösung. Das berichtet Agra Europe (AgE). Bender verwies demnach stattdessen auf die Brüsseler Ankündigung, bis Ende dieses Jahres Vorschläge für eine EU-weite Herkunftskennzeichnung vorzulegen. Die werde man abwarten und sich intensiv in die Beratungen einbringen, sagte Bender.

Und wie ist es bei uns in Östereich ?

Die schlechte Nachricht für Bauern und Konsumenten: Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger wird mit ihrem Vorhaben, die Herkunft von Fleisch, Milch und Ei in verarbeiteten Produkten auszuweisen, voraussichtlich scheitern.