ASP-Impfstoff-Bekämpfung: So weit sind Forscher weltweit

krankes Schwein

Die ASP hält Schweinehalter weltweit in Atem. Aus den USA werden weitere Fortschritte bei der Impfstoffentwicklung gemeldet.

Bis zum Einsatz eins Impfstoffs gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) in der Praxis werde es noch dauern, dämpfen Wissenschaftler die Erwartungen. Aber es gäbe auch gute Nachrichten. Die Entwicklung eines Impfstoffs würden erfolgreich voranschreiten. 

Kürzlich legte ein Forscherteam des Agricultural Research Service (ARS) in den USA neue Ergebnisse vor. Sie zeigen, dass experimentell geimpfte Schweine, die ASP nicht nur überlebten, sondern oft auch frei von klinischen Symptomen blieben. Dazu wurde ein ASP-Virusstamm geimpft, der in Vietnam zirkulierte.

Die Arbeit schließt an den frühere Ergebnisse an, über die agrarheute im Mai 2020 ebenfalls berichtet hat. Die Forscher testeten den Impfstoff an zwei Gruppen von Schweinen. Die erste Gruppe bestand aus Hybriden der Rassen Yorkshire und Landrasse, die zweite aus Hybriden der vietnamesischen Mong Cai-Schweinen, die entweder mit Yorkshire- oder Landrasse-Schweinen gekreuzt waren.

Zuletzt gelang es einem isländischen Forscherteam einen Gentest zu entwickeln, der in der Lage ist das Virus der Afrikanischen Schweinepest in infizierten Schweinen und Schweinefleischprodukten nachzuweisen.

Das US-Heimatschutzministerium gab nun bekannt, dass die US-amerikanische US-amerikanische Wissenschaft- und Technikdirektion und das Unternehmen MatMaCorp eine erfolgreiche Bewertung des Gentests abgeschlossen haben. Im Rahmen eines kooperativen Forschungs- und Entwicklungsabkommens bewertete das Team, wie gut das tragbare Nukleinsäure-Analysesystem das ASP-Virus auf dem Feld nachweisen konnte. Dazu sammelten die Wissenschaftler Gewebeproben von infizierten Laborschweinen. Sie wiesen mithilfe des Gentests das ASP-Virus in oraler Flüssigkeit, Blut, Fleischgewebe, Knochenmark und in der Milz nach. 

In China gelang es einem Forscherteam, erstmals einen wirksamen Impfstoff gegen die ASP zu entwickeln. Dieser soll in Labortests eine sichere Wirkung gegen das Virus aufweisen.

Auch in den USA wird an einem Impfstoff gegen die Tierseuche geforscht. Ende 2019 berichteten Wissenschaftler des Agricultural Research Service (ARS) des Landwirtschaftsministerium der Vereinigten Staaten, dass ein experimenteller Impfstoff in einer entsprechend hohen Dosis eine sogenannte sterile Immunität gegen die afrikanische Schweinepest bilden kann. Dies würde bedeuten, dass ein geimpftes Tier alle ASP-Viren nach der erfolgten Immunisierung vollständig eliminiert. Das Tier ist dann weder Virusträger, noch scheidet es das Virus aus. Laut der beteiligten Wissenschaftler ist dies dank eines bis dahin nicht charakterisierten Gens im ASP-Virus-Isolat Georgia möglich.

Eine Studie des VISAVET Health Surveillance Centre in Spanien bestätigt zudem, dass ein Impfstoff, der den Wildschweinen in Europa und Asien als Köder verabreicht wird, einen erheblichen Fortschritt in der Bekämpfung der ASP darstellt. Laut der Wissenschaftler liefert die Studie auch den Nachweis, dass diese Immunität über den Kontakt mit immunisierten Schweinen weitergegeben wird. Allerdings seien weitere Untersuchungen nötig, um zum Beispiel genau zu untersuchen, wie dies geschieht.

Trotz dieser Entwicklungen mahnt das Landwirtschaftsministerium der Vereinigten Staaten vor  zu viel Euphorie: Ein effektiver und praxistauglicher Impfstoff benötige noch weitere Untersuchungen und dies könne noch andauern.