Am Schweinemarkt bleibt es stabil

Laut Österreichischer Schweinebörse hat der landesweite Lockdown per 22. November
die wichtige Absatzschiene Richtung Hotellerie und Gastronomie teilweise gestoppt,
ebenso die Bestellungen der Schlacht- und Zerlegebetriebe mit starker Ausrichtung auf
diesen Vermarktungsweg. Die Erfahrung aus vorangegangenen Lockdowns, als der
Fleischabsatz im Lebensmitteleinzelhandel um etwa 20 % zulegte, lässt die Branche
hoffen. Laut namhaften Schlachtunternehmen war davon jedoch vorerst nichts zu merken.

Während in der Steiermark kaum Überhänge verzeichnet werden, muss in OÖ und NÖ der Schlachttermin in vielen Fällen um mehrere Tage nach hinten verschoben werden. Der Feiertag am 8. Dezember kommt so gesehen zur Unzeit.

Im Fleischhandel macht sich der weitgehende Ausfall der Gastronomie und Hotellerie besonders bei den Edelteilen wie Karree, Filet und Schinken bemerkbar. Diese Warengruppe lässt sich üblicherweise um diese Zeit mit spürbaren Aufschlägen vermarkten. Exportorientierte Schlachtbetriebe beklagen das internationale Dumpingangebot auf allen Geschäftsebenen. Die Fleischbranche hofft, dass in nächster Zeit der Personalengpass zu Ende geht, wodurch das Weihnachtsgeschäft doch noch einmal etwas an Fahrt aufnehmen könnte.

Ferkelnachfrage steigt noch nicht überall
Der österreichische Ferkelmarkt präsentierte sich im Bundesländervergleich uneinheitlich.
In Oberösterreich und in der Steiermark war die saisonale Absatzerholung bereits deutlich
spürbar, in Niederösterreich allerdings noch nicht. Die Notierung bleibt in der 48. Kalender-
woche unverändert bei EUR 1,80 je kg. Dieses Niveau ist gut abgesichert, für Anstiege
baucht es aber eine Entspannung im gesamten Bundesgebiet.
Europaweit war eine Belebung der Ferkelnachfrage spürbar. Der reduzierte Preisdruck bei
Schlachtschweinen und die sinkenden Temperaturen erhöhten die Einstallbereitschaft der
Mäster. Demensprechend tendierten die Notierungen stabil bis leicht steigend.

EU-Schweinemarkt: Konstante Notierungen
Auf dem EU-Schweinemarkt gab es wenig Änderungen im Vergleich zur Vorwoche. Der
Fleischhandel lieferte in der Vorweihnachtszeit belebende Impulse. In Italien reichte das
Angebot für den großen Bedarf an Verarbeitungsfleisch nur knapp aus. Die Schweine-
Notierung wurde deshalb angehoben. Europaweit war das Angebot dagegen weiterhin
groß genug, auch weil die Nachfrage unter den wieder verschärften Corona-Maßnahmen
litt. Die Preise für Schlachtschweine lagen zumeist auf Vorwochenniveau.
In Deutschland ist regional eine leichte Belebung des Schweinehandels spürbar. Die
Angebotsüberhänge aus den Vorwochen werden kleiner. Dennoch bleibt die Lage ange-
spannt. Auf dem Fleischmarkt lässt der Schwung schon wieder nach. Vor allem die Bestel-
lungen der Gastronomie gehen zurück, die steigenden Corona-Infektionszahlen könnten
zu weiteren Einschränkungen führen.