Ab Dezember müssen PRRS-positive Betriebe ihre Ferkel impfen. Was kommt auf die Landwirte zu? Hans-Peter Bäck von der Styriabrid erklärt, welche Vorteile das neue PRRS-Programm hat.
m Dezember startet das neue ÖTGD-Programm zur Stabilisierung der Tiergesundheit in der Ferkelproduktion. Schwerpunkt ist das PRRS-Monitoring. Was ist das Ziel?
Bäck: Vor allem soll die Tiergesundheit in den Sauenherden und in der Ferkelproduktion stabilisiert und die Ausbreitung von PRRS-Feldviren verhindert werden. Generell ist es für jeden Betrieb das Wichtigste, den PRRS-Betriebsstatus zu kennen. Durch laufende Untersuchungen wird dieser festgestellt. Die Betriebe werden über den TGD kategorisiert. Je nach Ergebnis müssen diese unterschiedliche Maßnahmen treffen.
Welche sind das?
Bäck: Betriebe, die bei der ersten Grunduntersuchung PRRS unverdächtig bzw. stabil sind, werden mit Screeningmaßnahmen mittels Blutproben und Kaustrickuntersuchungen laufend überwacht und somit abgesichert. PRRS-positive Betriebe, die ihre Ferkel über die Erzeugergemeinschaften vermarkten, müssen diese impfen.
Damit entstehen für die Ferkelerzeuger höhere Kosten. Wie hoch sind diese und wer bezahlts?
Bäck: Für Bauern, die ihre Ferkel impfen, gibt es einen Programmzuschlag von 4 € pro Ferkel. Dieser beinhaltet neben PRRS auch den Zuschlag für Myco und Circo. Die 4 € erhalten aber auch alle Betriebe, die PRRS-frei sind, damit diese die Screeningkosten decken können. Den Programmzuschlag bezahlen die Schweinemäster.
Und diese profitieren ebenfalls von der Impfung?
Bäck: Ja genau, schließlich bekommt der Mäster Programmferkel analog der 2G Regel – geimpft oder getestet. Weniger Krankheiten bedeuten auch weniger Antibiotika. Gleichzeitig gewinnen die Betriebe eine gewisse Vermarktungssicherheit. Vor allem in der jetzigen Situation und durch den harten Wettbewerb in Europa darf dieser Aspekt nicht vernachlässigt werden.
Welche Regelungen gibt es für Betriebe mit Direktbezug?
Bäck: Für diese ist die Teilnahme am PRRS-Programm freiwillig. Wir empfehlen aber allen, aus Eigeninteresse mitzumachen. Die Untersuchungskosten sind mit bis zu 400 € pro Jahr vergleichsweise gering. Mit einem PRRS-Ausbruch kann hingegen ein Schaden im sechsstelligen Bereich entstehen. Mit der Impfung können Ferkelerzeuger somit eine stabile Produktion absichern.
Dürfen die Landwirte die Ferkel selbst impfen?
Bäck: Ja, wir haben mit dem Programm die Rechtssicherheit dafür geschaffen.