Schweinepreis kommt unter die Räder

Trotz kleinem Lebendangebot und Grillwetter fordern die Schlachter seit Wochen nierdrigere Schweinepreise. Nun lenkt die VEZG ein und senkt die Notierung deutlich.

Dabei ist das Angebot an lebenden Schweinen eher klein. Doch der Druck entsteht offenbar am Fleischmarkt – wo die Preise zuletzt ebenfalls deutlich nachgegeben haben. Nun wollen die Schlachter ihre Margen aufbessern oder zumindest halten.

Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften (VEZG) reagiert auf den Druck der roten Seite mit einem dramatischen Preisabschlag von 9 Cent. Seitens der VEZG heißt es: „Trotz nicht zu umfangreich ausfallender Angebotsmengen erzwingen maßgebliche Schlachtunternehmen deutliche Preisrückgänge.“

Das Problem aus Schlachtersicht: Die Stückzahlen in Deutschland sind mittlerweile so klein, dass Schlachtreduzierungen ins Leere laufen. Außerdem haben sie sich in vielen Lieferverträgen zu der Zahlung des VEZG-Preis verpflichtet. Die VEZG sucht den Kompromiss und geht mit dem Schweinepreis deutlich nach unten. Die „Phantom-Hauspreise“ sind damit wohl vom Tisch.

Für den Zeitraum vom 17. bis 23. Juni meldete die VEZG einen Schweinepreis von 1,48 Euro je Indexpunkt.

Zur vorigen Notierung sind die Preise damit um 9 Cent gefallen. Die Preisspanne lag zwischen 1,48 und 1,50 Euro und zeigt damit eine relativ einheitliche Einschätzung der Marktlage durch die Erzeugergemeinschaften.

Die Menge der zur Vermarktung angemeldeten Schweine war indessen ähnlich klein wie in der Vorwoche und wird mit 209.500 angegeben. Das durchschnittliche Schlachtgewicht wurde mit 97,1 kg angegeben. Das ist im Vergleich zur Vorwoche ebenfalls keine Veränderung.

Der deutsche Ferkelmarkt kann sich preislich behaupten. Das Angebot steigt saisonal, wird aber insgesamt noch recht gut abgenommen. Die Unsicherheit am Schlachtschweinemarkt strahlt aber bereits auf die Ferkelnachfrage aus. Die Einstalllaune sinkt. In Dänemark und den Niederlanden haben die Notierungen bereits nachgegeben. Die Aussichten trüben sich ein. Der Preis für 25-kg-Ferkel (200er Gruppe) wird für den Zeitraum vom 14. bis 20. Juni mit 53 Euro je Stück angegeben. Das war zur Vorwoche ein unveränderter Preis.

Angesichts des Preissturzes bei Schweinen dürften die Ferkelpreise dieses Niveau jedoch nicht halten können.

Bei uns in Österreich fallen die Preise auf grund des Deutschlands Preisverfalls um 5 Cent.