China: Neue ASP-Virusmutante durch illegalen Impfstoff?

In chinesischen Praxisbetrieben taucht immer häufiger eine ASP-Virusmutante auf, die vermutlich auf den illegalen Einsatz eines nicht zugelassenen ASP-Impfstoffs zurückzuführen ist.

Hat China die Afrikanische Schweinepest (ASP), der im vorletzten Jahr geschätzt rund 40 % des chinesischen Schweinebestandes zum Opfer fielen, überstanden? Wohl kaum, wenn man den jüngsten Veröffentlichungen von Virologen glauben kann. Danach taucht in chinesischen Praxisbetrieben immer häufiger eine ASP-Virusmutante auf, die vermutlich auf den illegalen Einsatz eines nicht zugelassenen ASP-Impfstoffs zurückzuführen ist. Der neue ASP-Virustyp soll unter anderem PRRS-ähnliche Fruchtbarkeitsstörungen hervorrufen, berichtet der US-amerikanische Fachtierarzt Dr. E. Wayne Johnson, der die Regierung in Peking berät, im Fachmagazin Pig Progress. Die Sterblichkeit der erkrankten Schweine sei zwar vermindert, das Virus aber weiterhin hoch ansteckend. Neu sei, dass es bei geimpften Sauen vermehrt zu Fruchtbarkeitsstörungen, Aborten, embryonaler Frühsterblichkeit und mumifizierten Ferkeln kommt.

Natürliche ASP-Virusmutante ausgeschlossen

Dr. Johnson berichtet, dass es sich um einen ­Virustyp handelt, dem im Vergleich zum Original zwei wichtige Schlüsselgene fehlen (MGF360 und CD2v). Er schließt aus, dass es sich um eine natürliche Mutation handeln könnte. Der zirkulierende Virustyp könne aber auch nicht auf einen Impfstoff zurückzuführen sein, an dem in China offiziell geforscht wird. Denn bei dem wurden sieben Gensegmente entfernt. Deshalb vermutet der Veterinärmediziner, dass es sich um eine illegal in Verkehr gebrachte Vakzine handelt. Von wem, ist nicht bekannt. Unklar ist auch, wie viele Bestände damit bereits geimpft wurden. Der neue Virustyp breite sich jedoch rasant aus.