Fleischverarbeiter zahlt weiter 1,47 € pro kg SG

Der bayerische Fleischverarbeiter Fuss zahlt weiterhin 1,47 € kg SG an seine Landwirte und verurteilt den unnötigen Preisverfall um 20 Cent.

Wie Inhaber Robert Knauer in einem Schreiben an seinen Kunden mitteilt, wird das Unternehmen, das wöchentlich rund 800 Schweine schlachtet, den Preis von 1,47 € pro kg SG aus der Kalenderwoche 37 einfrieren. Wir sind der Meinung, dass für 1,27 € niemand mehr vernünftig Ferkel produzieren oder Schweine mästen kann. Wir heißen diesen Wahnsinn nicht gut, den einige schlaue Köpfe da ausgedacht haben, kritisiert Knauer die Preisfindung.

Knauer und Geschäftsführer Michael Saitner appellieren in dem Schreiben an ihre Abnehmer, den Schritt der Firma Fuss zu unterstützen und so ein deutliches Zeichen in Richtung Landwirtschaft zu setzen. Andernfalls befürchten sie einen massiven Strukturwandel weil viel Ferkelerzeuger und Mäster aufhören.

Auch der Schlachtkonzern Tonnies sorgt sich um den Preisverfall am Schweinemarkt. In Rheda-Wiedenbrück wertet man den chinesischen Exportstopp für die Bauern und den Wirtschaftsstandort Deutschland als herben Schlag. Wir müssen nun den Preis für die Bauern stabilisieren. Ein längerfristiger Preisverfall würde die bäuerlichen Familienbetriebe sehr schwer treffen. Zudem brauchen wir eine Differenzierung der Afrikanischen Schweinepest bei Wildschweinen und Hausschweinen. Wir müssen die chinesischen Behörden davon überzeugen, dass die sehr hohe Biosicherheit in unseren landwirtschaftlichen Betrieben die Bestände vor dem Eindringen des Wildschweinvirus in die Haustierbestände schützt. Und drittens brauchen wir eine Regionalisierung der Sperrgebiete. Ein infiziertes Wildschwein in Brandenburg darf nicht den Export aus ganz Deutschland verhindern, so das Unternehmen.

Deutschland wurde bereits für viele Exporte ausgeschlossen. China, Südkores, Japan und Mexiko lassen Schweinefleischimporte aus Deutschland nicht mehr ins Land.

Bei uns in Österreich müsste der Schweinepreis steigen, den unsere Schlachtunternehmen haben die Zulassungen für den Chinaexport. Denn für unsere vergleichsmäßig kleinen Familienbetriebe würde so ein Preisverfall nicht zu verkraften sein. Wo es jetzt schon viel Müh und Not bedarf, um das AMA-Gütesiegel aufrecht zu erhalten . Das größte Problem die fehlenden österreichischen Ferkel, und die wegbrechenden Strukturen. Wenn wir schon ihn in den 1978 Jahren unter der Berücksichtigung der Inflation einen doppelt so hohen Schweinepreis, wie heute hatten. Und das ohne Mehrkosten für irgendwelche Qualitätssiegel.