Tönnies: Mache mich nicht aus dem Staub, werde die Branche verändern!

Clemens Tönnies stellt klar: Ich werde dieses Unternehmen aus der Krise führen. So werden wir nicht weitermachen. Der Kreis Göterloh hat unterdessen jegliches Vertrauen in dem Unternehmen verloren.

Hier geht es nicht mehr um Tönnies, hier geht es um die Menschen, und den Kreis. Wir stellen alles hinten an. Es geht jetzt darum, den Virus aus dem Betrieb zu bekommen. Und es geht darum, dass wir den Betrieb geordnet, ganz langsam wieder hochfahren müssen, sagte Tönnies. Das Rote Kreuz, die Bundeswehr, das Technische Hilfswerk und Wissenschaftler seien im Betrieb, um die Abläufe zu regeln und die Situation in den Griff zu bekommen. Man arbeite auch intensiv mit dem Krisenstab zusammen.

Und weiter sagte Tönnies. Ich. die Familie stehen in Verantwortung und dafür stehe ich in erster Front, das ist zugesagt und versprochen. Auf die Frage, ob er zurücktreten werde, sagte er wörtlich: Ich werde dieses Unternehmen aus der Krise führen, und dann sehen wir weiter. Ich mach mich nicht aus dem Staub und lasse das Unternehmen und die Mitarbeiter nicht im Stich. Ich werde alles dafür tun, und bisher, seit Mittwoch ist nichts mehr so, wie es war. Ganz klar, und ich kann auch eins sagen: So werden wir nicht mehr weitermachen, und das sage ich auch nicht nur als Tönnies, sondern als Unternehmer. Wir werden die Branche verändern, das steht fest. Das ist eine Erkenntnis, die ich schon länger habe. Ich möchte mit den Ministern ins Gespräch kommen, das Lebensmittel Fleisch ordentlich und sicher zu gewinnen und dem Verbraucher sicher zu liefern. Und auf der anderen Seite das Image der Branche zu heben.

Durch den Shutdown ist kein großer Rückstau zu erwarten. Hubertus Beringmeier appellierte an seine Berufskollegen, keine Panikverkäufe zu tätigen, damit die Schlachtpreise möglichst stabil bleiben. Die WLV werde alles tun, was möglich ist, um Tönnies zu unterstützen. Ein wünschenswertes Signal in diese Richtung könnte sein, dass die Maskengrenzen nach oben geöffnet würden und Mäster auch schwere Schweine ohne Einbußen abliefern können. Auch der Deutsche Bauernverband (DBV) warnt, den Corona-bedingten Anlieferungsstopp bei Tönnies nicht für eine Senkung der Schlachtschweinepreise zu missbrauchen.