Düngerpreise fallen deutlich – Hersteller fahren Produktion hoch

Die Preise für Stickstoffdünger fallen deutlich. Der Grund: Die Gaspreise sind regelrecht abgestürzt und haben die Produktionskosten der Düngerhersteller deutlich reduziert. So sind die Preise für den wichtigste Stickstoffdünger der deutschen Landwirte, Kalkammonsalpter (KAS), im Oktober um mehr als 100 Euro je Tonne gefallen. Auch die Harnstoffpreise sind weiter zurückgegangen. Allerdings nicht so stark wie am Weltmarkt, denn der schwache Euro verteuert die Dünger-Importe für die Europäer.

Die Düngerpreise geben am Weltmarkt und am europäischen Markt weiter nach, sagen Analysten. Angesichts des seit Ende August zu beobachtenden Rückgangs der Gaspreise berichten Analysten über die Wiedereröffnung etlicher europäischer Düngerwerke.

Die Analysten von CRU schätzen jetzt, dass noch 37 % der europäischen Ammoniak-Kapazität eingeschränkt sind, verglichen mit dem Spitzenwert von 67 % vor einigen Wochen. Weitere Ammoniak-Neustarts zeichnen sich ab und die Angebote in Europa werden größer.

Einige Händler gehen davon aus, dass die Ammoniak-Preise weiter fallen dürften. Indiens staatlicher Einkäufer IPL hat vorige Woche den Kauf von 1,48 Millionen Tonnen Harnstoff angekündigt. Daraufhin senkte Ägypten seine Harnstoffpreise um 55 bis 60 USD/t.

Händler berichten zudem, dass in Europa erhebliche noch nicht verkaufte Harnstoffvorräte lagern (die zu hohen Preise gekauft oder produziert wurden). Offenbar wurden Händler und Hersteller vom starken Rückgang der Erdgaspreise und den Gasvorräten in EU überrascht.

Landwirte und Einzelhändler sind oft nicht bereit diese teurer Harnstoff zu kaufen, den Gaspreise sind deutlich gefallen. Ende der letzten Woche haben allerdings auch die Preise für die wichtigsten Stickstoffdünger in Deutschland und Frankreich nachgegeben.

Doch nicht nur die Stickstoffpreise fallen wegen der rückläufigen Gaspreise und der anhaltend schwachen Nachfrage: Die Phosphatnachfrage geben ebenfalls nach und die Spotmarktpreise fielen diese Woche ebenfalls um 20 bis 30 USD/t. Brasiliens Importpreise für granulierten Phosphordünger MOP fielen um 35 USD/t auf 590 bis 630 USD/t (cfr).

In Europa geben die Düngerpreise Ende Oktober weiter nach (mit den Gaspreisen). In der aktuellen Woche werden folgende Preise gemeldet: An den deutschen Spotmärkten kostet Kalkammonsalpeter (KAS), der wichtigste Stickstoffdünger der deutschen Landwirte, am Montag (31.10) knapp 761 Euro je Tonne. Das sind gut 100 Euro je Tonne weniger als zum Beginn des Monats.

Die Preise für Harnstoff liegen bei knapp 900 Euro je Tonne und damit etwa 50 Euro niedriger im zum Beginn des Monats. Ammoniumnitrat-Harnstoff-Lösung (AHL) kostet weiterhin knapp 690 Euro – das sind die gleichen Preise vor vier Wochen.

Auch bei den übrigen Mineraldüngern haben die Preise nachgegeben – sind aber immer noch sehr hoch. Für Kornkali müssen deutsche Landwirte aktuell 570 Euro je Tonne auf den Tisch blättern. Das sind etwa 75 Euro weniger als im zum Beginn des Monats.

Für den wichtigsten Phosphatdünger, Diammoniumphosphat (DAP), werden aktuell 910 Euro je Tonne verlangt. Das sind rund 40 Euro weniger als zum Monatsbeginn.  

Vom wichtigsten französischen Importhafen und Handelsplatz, Rouen, werden folgende Spotmarktpreise gemeldet: Für den wichtigsten Stickstoff-Dünger der französischen Landwirte, Ammoniumnitrate 27 %, lagen die Preise zuletzt bei 780 Euro je Tonne – 40 Euro niedriger als vor vier Wochen.

Für den Flüssigdünger Ammoniumnitrat-Harnstoff-Lösung (franz. Solution Azotée) lagen die Preise bei 690 Euro je Tonne. Ein Minus von 10 Euro. Harnstoff kostete In Frankreich zuletzt nur noch 760 Euro je Tonne und damit 70 Euro weniger als vor vierWochen.