Fabrik in Holland druckt 500 Tonnen Steaks im Monat

Doch wenn Gourmets im Restaurant ein saftiges Steak bestellen, ist das Fleisch zwangsläufig immer noch tierischer Herkunft.

Bis jetzt. Denn nun kommt eine Kreation auf den deutschen Markt, die dem Rindersteak Konkurrenz machen soll: Das erste Filetsteak aus dem 3D-Drucker, hergestellt aus rein pflanzlichen Zutaten. „Ab sofort steht es für Restaurants in Deutschland zur Verfügung“, sagt Eshchar Ben-Shitrit, Gründer des israelischen Start-ups Redefine Meat, der WirtschaftsWoche.

Seit 2018 arbeitet das junge Unternehmen an einer additiven Fertigungstechnologie, mit der es aus pflanzlichen Zutaten ganze Fleischstücke produzieren kann. Das nun vorgestellte Filet sei saftig, habe Biss, schmecke nach Fleisch, verspricht Gründer Ben-Shitrit. „Zubereitet ist es außen gar, innen rot.“

Medium rare und trotzdem vegetarisch: Sollte Redefine Meat mit seiner Innovation Verbraucher überzeugen können, dann hätten sich die Gründer einen wichtigen Vorsprung verschafft im Rennen um die Führerschaft auf dem boomenden Markt der Fleischalternativen

Gute Argumente für das Steak aus dem 3D-Drucker. „Wir tun das, was die Kuh macht – nur ohne die Kuh“, sagt Redefine-Meat-Gründer Ben-Shitrit. Aus pflanzlichen Zutaten erzeugt sein Team, knapp 300 Mitarbeiter stark, Fasern, Fette und eine Flüssigkeit, die tierischem Blut ähneln soll.

Eigens entwickelte Maschinen fügen diese Elemente dann in Schichten so übereinander, dass ein ganzes Steak entsteht, das in Biss und Form dem Original ähneln soll. Elf Patente hat das Unternehmen auf die Technik angemeldet.

In einer Fabrik in den Niederlanden fährt Redefine Meat nun die Produktion hoch. Dort sollen 3D-Drucker bis zu 500 Tonnen Fleisch pro Monat herstellen können, was zwölf Millionen Dollar Umsatz pro Monat entsprechen soll, sagt Ben-Shitrit. Neben Steaks druckt Redefine Meat auch Pulled Pork, Würstchen, Hackfleisch und Burger Patties. 1000 Restaurants in vier Ländern sollen die Produkte schon im Angebot haben, nun will Ben-Shitrit das Geschäft in ganz Europa massiv ausbauen.

Aber die Konkurrenz schläft nicht. Erst vor wenigen Tagen hat das Start-up Steakholder Foods, ebenfalls aus Israel, 3D-gedrucktes Rindfleisch vorgestellt, das so fein marmoriert sein soll wie Wagyu-Fleisch. Anders als Redefine Meat setzt der Wettbewerber auf kultiviertes Rindfleisch: Muskel- und Fettgewebe, das die Gründer aus Rinderstammzellen gewinnen und Schicht für Schicht drucken. von Andreas Menn