In Spanien bald kein Futter mehr?​

Spaniens Schweinehalter haben Mühe ihre Schweine mit ausreichend Futter zu versorgen. Zum Teil werden Tiere sogar leichter geschlachtet. Das System stößt an Grenzen.​

Die Futterversorgung der spanischen Schweinebetriebe ist derzeit einschränkt. Hintergrund ist, dass ukrainisches Futtergetreide aktuell fehlt. Vor allem der nicht gelieferte ukrainische Mais reißt ein großes Loch in Bilanz. Die Futtermittelbranche sucht nun mit Hochdruck nach anderen Herkünften, heißt es.

Hinzu kommen aber auch Logistikprobleme: Der spanische Transportsektor ist wegen sehr hoher Kraftstoffkosten aktuell im Streik. Das engt die Futterversorgung weiter ein. Marktteilnehmer berichten, dass es nun eine Einigung gibt, die allerdings noch nicht von allen Verbänden akzeptiert wurde.

„Wir hoffen, dass wir bald wieder zur Normalität kommen“, erklärt ein Branchevertreter. Demnach hätten die Engpässe teilweise dazu geführt, dass Schweine früher geschlachtet wurden. „Das ist aber eher die Ausnahme“, sagt er. Das durchschnittliche Lebendgewicht bei Schlachtung betrage landesweit weiterhin 115-120 kg.

Wie überall in Europa kämpfen auch die spanischen Betriebe mit hohen Futterkosten. Ein Vertreter eines großen integrierten Fleischunternehmens beziffert die Kosten für Schweinemastfutter aktuell auf rund 400 € je t. „Damit liegen die aktuellen Produktionskosten bei ca. 1,35 €/kg Lebendgewicht“, berichtet er. Zum Vergleich: 2021 lagen sie bei 1,10 €/kg LG. Wenn die Futterkosten auf dem aktuellen Niveau verbleiben, erwartet er im Sommer und Herbst Kosten von 1,55-1,60 €/kg. Das wären auf Schlachtgewicht umgerechnet etwa 2 € je kg.