AlgaPork: Algen im Schweinefutter

Die Agraset-Agrargenossenschaft e. G. Naundorf testet, ob sich Mikroalgen als Futtermischung in der Schweinemast eignen. Kürzlich wurden zwei Photobioreaktoren in Betrieb genommen. Erste Zwischenergebnisse lassen vermuten, dass sich die Futtermittelverwertung bei den Tieren verbessert hat.

Die Mikroalgen werden frisch am Naundorfer Standort produziert und dem Schweinefutter beigemischt. Untersucht wird die Mikroalgenproduktion, deren Wirtschaftlichkeit, die Zulassung als Futterzusatzstoff sowie gesundheitliche und effizienzsteigernde Effekte in der Schweinemast. Zur Untersuchung des Nähr- und Gesundheitswerts einzelliger Mikroalgen werden diese an ausgewählte Tiergruppen verfüttert. Die Mikroalgen werden auf dem Betrieb mithilfe eines geschlossenen Photobioreaktorsystems kultiviert. Der Reaktor ist eine patentierte technische Entwicklung der GICON Großmann Ingenieur Consult GmbH. Weitere Projektinvolvierte sind die fodjan GmbH aus Dresden, die die Software für das gesamte System entwickelt und die Datenerhebungen durchführt. Erste Versuchsreihen haben den Forschenden zufolge sehr positive Ergebnisse gezeigt. Während die Tiergesundheit gesteigert werden konnte, sind der Futtermitteleinsatz und der CO2-Ausstoß reduziert worden.

Ob es den ersten 300 Versuchsschweinen geschmeckt hat? Das hat die Agraset-Agrargenossenschaft e. G. Naundorfin ihrer jüngsten Pressemeldung zu den Zwischenergebnissen des Projektes „AlgaPork“ nicht überliefert. In dem Pilotprojekt wird eine neue Futtermischung mit Mikroalgen in der Schweinemast erforscht. Auch konkrete Zahlen können (noch) nicht geliefert werden. Aber nach Angaben eines Sprechers sei „erkennbar, dass sich die Futtermittelverwertung bei den Tieren verbessert hat, so dass bei gleichem Wachstum weniger Futtermittel eingesetzt werden konnte“. 

Mikroalgenproduktion am Standort

Hier wird an der Zukunft der Tierfütterung gearbeitet“, sagte Staatsminister Schmidt bei der Inbetriebnahme der Reaktoren in der vergangenen Woche. „Zudem werden wichtige Erkenntnisse zur Nutzung von Mikroalgen für die CO2-neutrale Energieversorgung gewonnen. Das wird auch bei der erfolgreichen Bewältigung des Strukturwandels nützlich sein. Ich freue mich, dass wissenschaftliche Forschungsergebnisse der Universität Rostock in die Praxis umgesetzt werden“, so Schmidt weiter.  Das Projekt „AlgaPork“ der Europäischen Innovationspartnerschaften (EIP AGRI) wurde als Teil der Zukunftsinitiative simul+ im Jahr 2019 zu 80% mit rund 690.000 € im Rahmen des Entwicklungsprogramms für den ländlichen Raum im Freistaat Sachsen (EPLR) gefördert.