Mastschweinepreise stehen unter Druck

Die Gastronomie öffnet nur langsam und Großveranstaltungen fehlen komplett. Und während der Schweinepreis in China weiter sinkt, fangen die Spanier die Bestandsrückgänge aus Deutschland auf.

Am Schweinemarkt herrscht Entsetzen. Obwohl das Lebendangebot klein ist und sich problemlos vermarkten lässt ist die Lage am Fleischmarkt desatrös und änderte auch in den zurückliegenden Tagen nicht. Die Spannen stehen weiterhin unter Druck und die Durchschnittspreise liegen deutlich unter Vorwochenniveau.

Die Schlachtunternehmen machen massiven Druck und verweisen auf folgende Probleme: In China sind die Schweinepreise abgestürzt. EU-Exporteure aus Spanien. Dänemark und den Niederlanden liefern nur noch die bei uns fast wertlosen Nebenprodukte dorthin. Edelteile seien dort nicht ins Geld zu bringen, heißt es. Vor allem Spanien ,,flute “ deshalb die EU mit viel Schweinefleisch. EU-weit ist das Angebot zudem groß. Was in Deutschland oder auch in den Niederlanden an Beständen abgebaut wird, packen die Spanier locker wieder drauf.

Marktteilnehmer schauen mit Sorge auf die kommenden Wochen. Trotzdem ist es zu früh, den Sommer abzuhaken. Die EU braucht den Export, das stimmt. Es gibt zu China aber durchaus Alternativen, wie z.B. die Phillipinen, Hongkong, Japan oder Südkorea.

Ein Lichtblick ist auch der Markt in den USA. Dort liegen die Erzeugerpreise aktuell bei 2,40 € pro kg SG. Auf dem Weltmarkt haben sie mit diesem Niveau kaum Chancen. Mittelfristig wird China auch wieder mehr Ware brauchen. Die Chinesen leben aktuell von der Substanz und in China grassiert eine zweite ASP-Welle. Aus Angst vor Verlusten würden viele Betriebe notschlachten. Wenn das stimmt, dürfte Schweinefleisch im Reich der Mitte auch schnell wieder knapp werden.