Getreidepreise fallen weiter – Großes Zittern um das Getreideabkommen

Die Getreidepreise fallen, wegen der Sorgen um eine globale Wirtschaftskrise. Doch um das Getreideabkommen wird weiter gestritten. Die Russen bestehen auf 60 Tagen. Ukraine und Türkei wollen mindestens 120 Tage. Am Samstag läuft das Abkommen aus.

Die Getreidepreise fallen in Europa weiter. Ursache ist die Unsicherheit über das globale Wirtschaftswachstum und die aktuelle Bankenkrise, begründen die Analysten von Agritel den anhaltenden Preisrutsch. In diesem unruhigen Umfeld hat die EZB gestern ihre Leitzinsen um 50 Punkte angehoben. Die Gespräche über eine die Verlängerung des Exportkorridors aus der Ukraine dauern indessen an.

Russland will immer noch eine Verlängerung von nur 60 Tagen während die Ukraine, die Vereinten Nationen und die Türkei eine Verlängerung von 120 Tagen wollen. Der Vertrag läuft am Samstag aus. Er wurde im Juli zwischen Russland und der Ukraine von den Vereinten Nationen und der Türkei ausgehandelt – und im November erneuert – um eine globale Nahrungsmittelkrise zu bekämpfen.

Der Kreml sagte am Freitag, Russland verlängere das Schwarzmeerabkommen um 60 Tage und wiederholte damit frühere Aussagen des russischen Außenministeriums. Das Abkommen zur Freigabe ukrainischer Getreideexporte wurde von der Türkei ausgehandelt, wobei die Vereinten Nationen als Beobachter fungierten. Der Deal verlängert sich eigentlich automatisch alle 120 Tage, wenn keine der Parteien widerspricht. Sowohl die Ukraine als auch die Türkei haben erklärt, dass das Abkommen, das am Samstag ausläuft, vollständig zu den bestehenden Bedingungen verlängert werden muss.

Eines der Abkommen regelt den Getreideexport aus den von Kiew kontrollierten Häfen Odessa, Chernomorsk und Yuzhny. Das andere Abkommen zwischen Russland, der Türkei, der Ukraine und den Vereinten Nationen, sieht die Einrichtung eines Vier-Parteien-Koordinierungszentrums vor, dessen Vertreter Getreideschiffe inspizieren, um Waffenschmuggel und Operationen unter falscher Flagge zu verhindern.

Darüber hinaus unterzeichneten Russland und die UNO ein Memorandum, in dem die Organisation Anstrengungen unternehmen soll, um Beschränkungen aufzuheben, die den Export von Agrarprodukten und Düngemitteln aus Russland behindern. Die russische Seite sagt, dass dieser Teil des Abkommens nicht umgesetzt wurde.