Globale Mischfutterproduktion 2022 leicht rückläufig – Deutliche Rückgänge bei Schweinefutter in der EU

Laut einer Erhebung des US-Futtermittelherstellers Alltech wurden im vergangenen Jahr weltweit knapp 1,3 Mrd. t Mischfutter produziert, gut 5 Mio. t weniger als im Vorjahr. Die globale Produktion von Schweinefutter sank 2022 um 3 %. Insbesondere die europäischen Werke haben ihre Erzeugung aufgrund der Afrikanischen Schweinepest (ASP) und sinkender Tierbestände gedrosselt, aber auch in China sank die Herstellung, berichtet AgE.

Die gewerbliche Herstellung von Mischfutter in der Welt ist im vergangenen Jahr moderat gesunken. Das meldete jetzt der US-Tiernahrungshersteller Alltech in seinem Agri-Food Outlook 2023 auf Basis seiner jährlichen Umfrage bei mehr als 28.000 Futtermühlen in 142 Staaten. Demnach nahm die globale Erzeugung gegenüber 2021 um 5,4 Mio. t oder 0,4 % auf knapp 1,27 Mrd. t ab.

Dazu trug wesentlich bei, dass sich die Futtermittelproduktion in den rund 6.550 europäischen Werken einschließlich Russlands um 12,9 Mio. t oder 4,7 % auf 263,2 Mio. t verringerte. Auch in den Regionen Asien-Pazifik mit China sowie in Afrika ging die Produktion zurück, und zwar um 0,5 % beziehungsweise 3,9 %. Dagegen meldeten Nord- und Lateinamerika, der Mittlere Osten sowie Ozeanien ein höheres Aufkommen.

Global gesehen wurde das meiste Mischfutter für die Hähnchenmast hergestellt; zweitwichtigstes Produkt der Mischer war 2022 erneut Schweinefutter, dessen globale Erzeugung jedoch um 3,0 % auf 319,4 Mio. t sank. Hierzu trug Europa mit einem Minus von 8,3 % auf 75,1 Mio. t wesentlich bei. Die Folgen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) und sinkende Tierbestände waren Alltech zufolge dafür der Grund. Zudem ging in China die Erzeugung um rund 5 % zurück, da hohe Futterkosten und geringe Schlachtschweinepreise zeitweise den Bedarf schmälerten. In Lateinamerika wuchs dagegen die Produktion um 2,0 % auf 36,2 Mio. t, vor allem da in Brasilien die Schweineindustrie weiter expandierte. Auch in Vietnam legte die Erzeugung wieder spürbar zu, nachdem sie nach dem Ausbruch der ASP zuvor eingebrochen war.

Die Volksrepublik China bleibt mit einer Produktionsmenge von insgesamt 260,7 Mio. t Mischfutter weltweit die Nummer eins, verzeichnete im Vorjahresvergleich jedoch einen Rückgang von 2,8 %. Dahinter folgten die USA mit 204,4 Mio. t, weit vor Brasilien mit knapp 82,0 Mio. t. Als größter gewerblicher Futtermittelerzeuger in der Europäischen Union war Spanien mit 31,2 Mio. t gelistet; die dortigen Werke produzierten allerdings 12,9 % weniger als 2021. In Deutschland blieb laut Alltech die Mischfutterherstellung mit 24,4 Mio. t um 0,5 % unter dem Vorjahresniveau. Etwas mehr als die Hälfte aller weltweit befragten Mischfutterwerke rechnen für 2023 mit einer wachsenden Produktion. Lediglich rund ein Viertel erwartet dies eher nicht; ein weiteres Viertel zeigte sich hinsichtlich der Entwicklung in diesem Jahr indifferent.