Dürre nimmt drastische Ausmaße an in Europa

Die Dürre in Europa greift immer weiter um sich. Wie aus dem jüngsten Bericht der Europäischen Dürre-Beobachtungsstelle (EDO) hervorgeht, waren bis einschließlich 10.August 47 % der Fläche von einer Dürrewarnung betroffen; auf 17 % wurde der Zustand als alarmierend eingestuft. Verschärft hat sich die Trockenheit neben Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien auch in den Benelux-Staaten, im Vereinigten Königreich und in Irland sowie in Rumänien, Ungarn und der Ukraine. In den übrigen Ländern ist die Dürre laut der Beobachtungsstelle stabil; lokale Verbesserungen werden für den Süden Tschechiens, das nördliche Österreich und begrenzte Regionen im zentralen Frankreich gemeldet.


Erhebliche Niederschlagsdefizite weist die EDO unter anderem für große Teile Spaniens und Süddeutschlands aus. Auch nördlich der französischen und schweizerischen Alpen hat es in den zurückliegenden drei Monaten viel zu wenig geregnet; das gleiche gilt für Moldawien und angrenzende Regionen der Ukraine sowie ein großes Gebiet vom südlichen Polen bis zum Norden Serbiens. In einem Großteil Europas sind die Böden spürbar trockener als üblich, hiervon sind auch Teile Schwedens und Norwegens betroffen. Ernteeinbußen sind nach Angaben der Gemeinsamen Forschungsstelle der EU-Kommission (JRC) vor allem bei Körnermais, Sojabohnen und Sonnenblumen zu erwarten. Die Experten gehen davon aus, dass die betreffenden Aufkommen im Vergleich zum Mittel der vergangenen fünf Jahre um 16 % beziehungsweise 15 % sowie 12 % zurückgehen werden. In Frankreich müssen laut dem Bericht in mehr als 100 Gemeinden mittlerweile Tankwagen für die Trinkwasserversorgung eingesetzt werden. Kritisch werde die Situation zudem für die Kühlwasserversorgung der Atomkraftwerke an der Garonne und der Rhone. In Spanien sind die Reserven in den Wasserspeichern laut EDO auf etwa 58 % der normalen Kapazität geschrumpft, in einigen südlichen Regionen sogar auf nur 30 %. AgE