Es staut sich auf dem Schweinemarkt

Laut Österreichischer Schweinebörse führte der stockende Fleischabsatz zu Staubildung
vor den Schlachtbetrieben. Nicht wenige Partien schlachtreifer Schweine mussten den
einen oder anderen Tag nach hinten verschoben werden. Der Fleischhandel registrierte
nach den Preiserhöhungen der letzten Wochen verhaltene Kauflaune und ein Absatz-minus von etwa 10 bis 20 %. Nach der deutlichen Rücknahme in der Vorwoche stabilisiert
sich die Mastschweine-Notierung aktuell wieder.

Der österreichische Ferkelmarkt kämpfte mit schwierigen Absatzverhältnissen. In den
Bundesländern fielen die Angebotsüberhänge zwar unterschiedlich aus, aber überall
nahmen die Rückstellungen zu. Die Notierung sinkt in der 19. Kalenderwoche um 30 Cent
auf EUR 2,70 je kg.

Europaweit gerieten die Ferkelpreise immer stärker unter Druck. Aufgrund der gestiege-
nen Kosten bestellten viele Mäster schon seit Wochen zurückhaltend. Daher überwog
zumeist das Angebot. In Deutschland reduzierten die Erzeugergemeinschaften nach der
Preiskorrektur bei Schlachtschweinen auch die Ferkelnotierung drastisch, um die Ver-
marktung am Laufen zu halten.

Der EU-Schweinemarkt präsentierte sich uneinheitlich. Ein Teil der Mitgliedsländer be-
richtete über annähernd ausgeglichene Verhältnisse mit eher geringem Angebot und
ruhiger Nachfrage. Hier blieben die Notierungen stabil. Vor allem in den Nachbarländern
übte die Preiskorrektur in Deutschland ehrblichen Druck aus. Neben Österreich reduzier-
ten auch die Niederlande, Belgien, Italien und Polen ihre Preisempfehlungen. EU-weit
blieb die erhoffte Belebung des Fleischhandels bisher aus.
In Deutschland hat die Preissenkung in der Vorwoche keine spürbare Nachfragebelebung
bewirkt. Die Schlachtbetriebe bestellen nach wie vor zurückhaltend. Weiterhin fehlen die
Impulse vom Fleischmarkt. Trotz günstigerer Witterung kommt die Grillsaison nicht richtig
in Schwung. Scheinbar leidet die Kauflust der Konsumenten unter den immer stärker stei-
genden Lebenshaltungskosten.