Schweinemarkt bleibt schwierig – Stabilisierung am EU-Binnenmarkt

Beispielsweise ist es in Deutschland in den vergangenen Wochen recht gut gelungen, einen erneuten Schweinestau abzu­wenden. Obwohl die Schlachtkapazitäten derzeit an einigen Schlachtstandorten wegen Corona-Fällen, Quarantänen bzw. Personalknappheit eingeschränkt sind, können die zur Vermarktung anstehenden Schlachtschweine einigermaßen zeitnah bewältigt werden. Die Schlachtzahlen haben sich mittlerweile bei ca. 840.000 Schweinen pro Woche eingependelt. Auch die Schlachtgewichte befinden sich mit 97,3 kg auf einem ähnlichen Niveau wie 2019. Das zeigt, dass die meisten Schweine trotz leichter Verzögerungen noch einigermaßen rechtzeitig zur Schlachtung kommen.

EU-Binnenmarkt etwas stabiler

Auf der Nachfrageseite gibt es derzeit keine großen Überraschungen. Dennoch können die Lagerbestände an Schweinefleisch scheinbar langsam aber sicher abgebaut werden. Die Zahlen der AMI deuten mit einem Rückgang im August an, dass der Höchststand überschritten sein dürfte.

Nach den wochenlangen Preisrückgängen in der gesamten EU konnten sich die Notierungen zuletzt überwiegend stabil halten. Hoffnungen machen dabei Stimmen aus der dänischen und französischen Fleischbranche. Zum einen kehre mehr Stabilität im Fleischgeschäft durch Corona-Lockerungen in der EU ein und zum anderen wird auch von einer leichten Belebung der Schweinefleischnachfrage aus China berichtet. Üblicherweise ordern die Chinesen zu dieser Jahreszeit mehr Schweinefleisch, weil der Konsum zum chinesischen Neujahrsfest, das im nächsten Jahr am 01. Februar stattfindet, stark ansteigt.

Laut Österreichischer Schweinebörse befanden sich Angebot und Nachfrage auf dem
heimischen Markt annähernd im Gleichgewicht. Der Warenstrom vom Maststall bis zu den
Endverteilern lief aber eher schleppend. Hauptgrund dafür war das druckvolle Dumping-
angebot aus anderen EU-Mitgliedsländern auf allen Ebenen. Dabei handelte es sich um
Ferkel, Schlachtschweine, Fleisch sowie Wurst- und Schinkenprodukte. Marktteilnehmer,
die auf heimische Rohstoffe z.B. mit AMA-Gütesiegel setzen, sahen sich daher mit einer
schwierigen Konkurrenzsituation konfrontiert.

Rückstau belastete Ferkelhandel
Auf dem österreichischen Ferkelmarkt passte das frische Angebot recht gut zur Nach-
frage, das Gesamtangebot lag aber spürbar darüber. Belastend wirkten noch immer die in
den Vorwochen aufgestauten Ferkel.Der Ferkelhandel blieb europaweit angespannt, die Preise gaben zumeist nach. In
Deutschland war von einer leicht verbesserten Situation die Rede. Daher stabilisierte sich
die Notierung auf niedrigem Niveau.